BSF bereits in der Vorrunde beim NRW-Viererpokal ausgeschieden

Am vergangenen Samstag führte uns der Weg einmal mehr ins Sauerland zum Schachverein Halver-Schalksmühle. Wie im Jahr zuvor richteten die Sauerländer auch heuer diesen Wettbewerb aus, für den wir uns durch einen kampflosen Sieg gegen die Schachfreunde Lasker-Köln auf KSV-Ebene qualifiziert hatten.

Mit Philipp Gelsok, Manfred Harringer, Harm-Wulf Thelen und meiner Wenigkeit rechneten wir uns Chancen zumindest für ein Weiterkommen am Samstag aus, an dem der Sieger aus dem Quartett bestehend aus dem Gastgeber, Wattenscheid, Hennef und uns ermittelt wird. Das Los bescherte uns Halver. Für das Weiterkommen war entweder ein 2,5:1,5 und höher oder auch eine günstige Berliner Wertung erforderlich, bei der die Bretter von 1-4 unterschiedlich gewichtet werden (Sieg an Brett 1 = 4, Brett 2 = 3 usw.)  Ein 2:2 mit anschließendem Blitzentscheid ergäbe sich bei jeweiligen Gewinnen an den Brettern 1 und 4 oder 2 und 3, bzw. Remis an allen Brettern.

Als geloste „Auswärtsmannschaft“ spielten wir an den Brettern 1 und 4 mit Weiß, an den anderen mit Schwarz.

Um es gleich vorweg zu sagen: BSF erwischte nicht seinen besten Tag. Bereits in der Eröffnung hatte Manfred, der sich sonst sehr textsicher in der Spanischen Partie bewegt, mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Sein junger Gegner hatte ihn offenbar mit einer Nebenvariante überrascht, und obwohl wir hofften, Manfred würde sich noch herauswinden, verfügte sein Kontrahent alsbald über eine Mehrfigur. Nach kurzer, vergeblicher Gegenwehr gab Manfred enttäuscht auf.

Das war insofern bitter, da wir nun nach Berliner Wertung bereits mit drei Punkten im Rückstand lagen, ein Verlust an Brett 1 hätte demnach das sofortige Aus bedeutet, was den Druck auf Philipp erhöhte.

Philipp bekam es als Weißer mit der Französischen Verteidigung zu tun. Er wählte die Vorstoßvariante, wonach sich ein kompliziertes, undurchsichtiges Spiel ergab, eigentlich seine Spezialität aus den letzten Mannschaftskämpfen.

Auch Harm-Wulf wählte als Schwarzspieler Französisch auf den 1. Zug des Königsbauern. Zwar überraschte er jüngst in unserer Vereinsmeisterschaft einen Gegner mit Skandinavisch, aber im Pokal vertraut man eher dem Bewährten als einer Überraschungswaffe.

Von meiner ambitionierten Gegnerin am vierten Brett wusste ich aus einer ihrer Partien aus einem früheren Mannschaftskampf gegen uns, dass sie einen aggressiv taktischen Stil bevorzugt. Daher entschloss ich mich, die angebotene Meraner Variante im Damengambit mit der sogenannten „Anti-Meraner-Variante“ zu beantworten. Auch dieses Vorgehen führt zu kompliziertem Spiel, aber frei nach Otto Rehhagel doch eher zu „kontrollierter Offensive“.

Nach längerer Spieldauer zogen dann dunkle Wolken über das BSF-Lager (und draußen schüttete es dazu wie aus Eimern, welch passender Begleitumstand). Harm-Wulf hatte am dritten Brett einen Bauern eingebüßt, während Philipp sich leider in seinen eigenen Fallstricken verfangen hatte. Seine Aufgabe ließ dann nicht lange auf sich warten, womit der Kampf bereits zu unseren Ungunsten entschieden war. Harm-Wulf kämpfte zwar noch lange tapfer mit einem Bauern weniger in einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern, letztlich aber vergebens.

So verblieb noch ich selbst als Karo-Bube an Brett 4. Meine Gegnerin hatte ihr Spiel etwas überzogen, wonach ich über einen ordentlichen Positionsvorteil verfügte. Da plötzlich (wie es die nachträgliche Analyse ergab) hatte sie die Chance, unter Figurenopfer ein Dauerschach zu erzwingen, doch sie zögerte und erhielt keine zweite Gelegenheit dazu. Dennoch roch die Partie im Endspiel stark nach Remis, als ihr kurz vor der Rettung ein entscheidender, unglaublicher Fehler im Turmendspiel unterlief und ich dieses mit einem Mehrbauern ohne Schwierigkeiten gewinnen konnte.

 

Endstand also 3:1 für Halver und ein folgender freier Sonntag für uns. Auf ein Neues im nächsten Pokaljahr!

 

Oswald Gutt, Mannschaftsführer Viererpokal

Bergisch Gladbach 21.04.2024

Jochen Eilers wird Vereinsmeister der BSF 2024

Insgesamt 28 Teilnehmer traten in drei Gruppen an, um die Titel des Vereinsmeisters zu erringen, auf- oder nicht abzusteigen. Damit war das von Stephan Roder hervorragend und mit viel Einsatz organisierte Turnier ein voller Erfolg und zeigte die wieder hohe Nachfrage nach Schachturnieren.

Nachdem in der A-Gruppe Turnierfavorit Philipp Gelsok etwas „schwächelte“ und das ein oder andere Remis zu viel abgab, entwickelte sich schon recht früh ein Zweikampf zwischen den Routiniers Harm-Wulff Thelen und Jochen Eilers um den Titel. Beide zeigten keine Schwäche und holten insg. 6,5 Punkte aus acht Partien, so dass ein Stichkampf entscheiden musste. Nach einem 1:1 im Schnellschach brachte der 2:0 Blitz-Sieg schließlich Jochen Eilers den Titel.

Auf Rang drei landete Philipp Gelsok. Der Abstieg wurde auch stark ausgekämpft und entschied sich erst in der letzten Runde. Hier traf es schließlich Wolfgang Preiß und Philipp Nichte.

         

Die B-Gruppe stand diesmal im Zeichen der Jugend. Dominiert wurde die Gruppe von Aaron Müller, der mit sechs Siegen und zwei Remisen Sieger wurde. Auf Platz zwei war es etwas knapper. Hier setzte sich knapp mit der besseren Feinwertung Jan Magnus Bernecker gegen Ulf Steinbach durch. Den Platz in der C-Gruppe müssen Dieter Klein und Christian Schüers antreten.

 

In der C-Gruppe setzen sich Erich Schneider und „Neuzugang“ Harald Mendel mit 7,5 bzw. 6,5 Punkten durch.

 

 

Der Pokal und die Urkunden werden im Rahmen der Jahreshauptversammlung überreicht.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

1. Mannschaft verliert das Spitzenduell gegen Aufwärts Aachen

Im zehnten Saisonspiel gab es für die erste Mannschaft der BSF im Auswärtsspiel die erwartete Niederlage gegen den an allen Brettern mit besseren DWZ antretenden Spitzenreiter Aufwärts Aachen.

Der Wettkampf wurde am Sonntag, den 14.04., durch den Wettkampfleiter Hans – Josef Weiser pünktlich eröffnet.

Nach kurzer Spielzeit einigten sich Joachim Metzing und Hans-Josef Weiser mit ihren Gegnern auf Remis.

Karl Schmitt musste leider gegen jungen, ungestüm angreifenden Gegenspieler nach dem Verlust mehrerer Bauern aufgeben.

Auch Stefan Bosbach unterlag am 1. Brett gegen Cemil Gulbas (IM – DWZ 2368) dessen feiner Endspielführung.

Günter Mann erreichte durch solide Spielführung ein achtbares Remis gegen einen erheblich spielstärkeren Gegner.

Manfred Harringer einigte sich mit Qualle minus, aber starkem Läuferpaar mit seinem Gegner auf ein weiteres Unentschieden.

Dann musste auch Andreas Müller gegen einen spielstärkeren Gegner die Segel streichen.

Ich verschenkte durch einen Fehler kurz vor der Zeitkontrolle ein weiteres Unentschieden und gab kurze Zeit später auf.

Es gilt weiterhin die leicht veränderte Aussage von Jochen Eilers: „ Wir befinden uns jetzt nach zehn Spieltagen mit vierzehn Punkten auf Platz Zwei, direkt hinter dem Favoriten aus Aachen …“

Ein Unentschieden im letzten Kampf gegen Eschweiler würde zum sicheren Aufstieg reichen.

 

Ersatz- Mannschaftsführer

Harm-Wulf Thelen

Schacherlebniswochenende 2024

Am Wochenende nach Ostern bieten die Bergischen Schachfreunde – schon fast traditionell – für ihre jungen Vereinsmitglieder ein zweitägiges Erlebnis rund ums Schach an. Trainingseinheiten wechseln sich mit Phasen ab, in denen gespielt wird. Nicht nur klassisches Schach, sondern auch beliebte Varianten wie Viererschach, Tandemschach und vieles mehr. Dem Bewegungsdrang wird auf der grünen Wiese Zeit und Platz eingeräumt. Für kinderfreundliche Verpflegung ist ausreichend gesorgt.

Kampf im Team gegen eine Schach-App, deren Züge auf dem Demobrett dargestellt werden

Tandemschach

Sieben Kinder waren dieses Jahr dabei, die von insgesamt sechs sich abwechselnden Erwachsenen engagiert betreut wurden. Es hätten also auch ruhig mehr Kinder sein können. Das abschließende Turnier im Pokalmodus gewann Paolo Becciu, nachdem er schon in der ersten Runde auf seinen starken Kontrahenten Johannes Pieper getroffen war. Zum Schluss gab es für alle teilnehmenden Kinder ein kleines Geschenk aus den Händen von Materialwart Karl-Heinz Steinhausem und eine Urkunde zur Erinnerung.

Die Betreuer danken ganz besonders der dritten Mannschaft und ihrem Mannschaftskapitän Jürgen Hertling, die am Sonntag auf ihr Heimrecht im Mannschaftskampf verzichteten und zugunsten der Kinder zum Mannschftsgegener Dormagen fuhren.

BSF II: Am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen, ein Bericht von Frank Lobbes

Unsere zweite Mannschaft hatte sich in der Bezirksliga Ost am siebten Spieltag unglücklich in die unteren Regionen der Tabelle begeben. Das wir uns wie Baron Münchhausen selbst aus der misslichen Lage befreien konnten, zeigte der achte Spieltag am 7. April.

 

Das Spiellokal unserer Gastgeber, der Schachfreunde Rodenkirchen, erinnerte vom Ambiente an die Säle, in denen das Turnierschach in den 1830ern auch in Deutschland seinen Anfang nahm. Ebenso angenehm war die freundschaftliche Begrüßung durch den Mannschaftsführer Rodenkirchens, Eberhard Därr. Während die Kölner bereits sicher die Klasse gesichert hatten, waren wir Gladbacher, wie eingangs erwähnt, in der Pflicht.

 

Dementsprechend war zu spüren, dass wir an den meisten Brettern in den Vorwärtsgang schalteten. An den beiden vorderen Brettern mit Joachim Metzing und Andreas Dreiocker wurde spanisch eröffnet, was einen längeren Verlauf und viel Positionsspiel erwarten lies. Stefan Gutt spielt regelmäßig einen sicheren, positionellen Stil, der bereits fünfmal zur Punkteteilung führte. Diesmal traf sein Damenbauernspiel auf eine Art damenindischen Aufbau. Nach zuletzt fehlenden Erfolgserlebnissen wählten Wolfgang Preiß an Brett vier und Wolfgang Krug am sechsten Brett solidere Spieleröffnungen, während am fünften Brett Frank Lobbes ’seine‘ Wiener Partie spielen konnte und Thomas Kremer am siebten Brett ein auf Verwicklungen angelegtes Königsgambit servierte. Am achten Brett sah sich Mannschaftskapitän Christian Eberl früh einem Bauernsturm am Damenflügel ausgesetzt. So die Lage nach wenigen Zügen.

 

Am Brett vier wurde am schnellsten gespielt. Gegenseitige Angriffe vor allem am Königsflügel schufen ein undynamisches Gleichgewicht mit Turmpaar und Mehrbauer für Wolfgang gegen einen Turm und zwei Offiziere seines Kontrahenten Siegfried Haaf. Mit ihrem Remis vermieden beide Spieler den Rückstand einer Mannschaft. Etwas später und in deutlich ausgeglichenerer Stellung nahm auch Wolfgang Krug das Remisangebot des Rodenkircheners Helmut Ruckriegel an. Zurecht, da Frank gegen Bernhard Kavka und Thomas gegen Johannes Robert schon deutlichen Vorteil heraus gespielt hatten.

 

Thomas brachte uns dann in Führung, indem er die schwarze Stellung regelrecht erstürmte und seine überlegene Stellung bei einem Offizier mehr Schwarz zur Aufgabe bewegte.

 

Der nächste Gewinn für uns kam sehr überraschend. Christian Eberl, trotz übler Zeitnot und in für Kiebitze schwer einzuschätzender Gesamtsituation, holte zwei Bauern und eine Qualität, was Eberhard Därr nicht weiterspielen mochte. Der Aussage: „Da habe ich einfach Glück gehabt“ unseres Teamchefs darf man entgegensetzen: Glück muss sich im Schach erarbeitet werden. Christian, Glückwunsch zum dritten Saisonsieg!

 

Bernhard Kavka hatte am fünften Brett nicht die richtigen Züge gefunden. Kaum war er einmal mutig nach vorne gezogen, wurde er durch ein Scheinopfer regelrecht eingemauert. Nicht mehr Herr auf den eigenen Verteidigungsreihen zögerte er mit einem Verzweiflungsopfer seiner Dame das Unvermeidliche ein wenig hinaus, bevor er Frank Lobbes kurze Zeit später mit großer Fairness gratulierte.

 

Damit fehlte für den Mannschaftserfolg nur noch ein Remis, und sei ein Filmzitat erlaubt: „Es kann nur einen geben!“ Nach leichtem Vorteil im Mittelspiel holte natürlich Stefan Gutt gegen Constantine Schubert, einen der erfolgreichsten Spieler der Liga in dieser Saison, den halben Punkt für sich und den Sieg für das Team im Wettkampf.

 

An den Spitzenbrettern wurden die Partien weiter ausgekämpft, und das auf wahrhaft anspruchsvollem Niveau. Andreas hatte einen Offizier für zwei Bauern erobert vieles sprach für einen weiteren Erfolg in der für ihn erfreulichen Saison. Doch Wilhelm Gerd Hörning opferte nach einem listigen Bauernzug und Läufertausch noch seinen Turm, um ein nicht zu verhinderndes Dauerschach zu inszenieren. Nicht mit Gram, sondern mit Respekt vor dem kreativen Kampfgeist gab Andreas seinem Gegenüber bei Remisschluss die Hand.

 

Das Beste zum Schluss, so darf ich sagen. Joachim Metzing verwertete die Bauernmehrheit von vier gegen drei mit seinem Läufer gegen den Springer von Florian Trevisan konsequent und fehlerlos. Sogar die Analyse der beiden Spitzenspieler nach dem Ende der Partie war lehrreich.

 

Unsere zweite Mannschaft hat sich damit vor Rodenkirchen auf den fünften Platz der Tabelle gekämpft. Am letzten Spieltag erwarten wir mit dem Brühler SK 5 ein Team, dass sich in ärgsten Abstiegsnöten befindet. Wir werden garantiert einen sehr motivierten Gast am 24. April begrüßen und alles für einen erfolgreichen Saisonabschluss geben.

Frank Lobbes

Erfolgreiche Teilnahme bei der Jugendverbandsmeisterschaft Mittelrhein

Mit Aaron Müller (U16), Paolo Becciu und Johannes Pieper (beide U12) waren drei Starter der Bergischen SF bei den Verbandsmeisterschaften Mittelrhein in Windeck vertreten, die direkt nach Ferienbeginn vom 23.3 bis 27.3 stattfanden. In insgesamt fünf Altersklassen ging es um Podestplätze, aber auch die Qualifikation für die am Ostermontag beginnende NRW-Meisterschaft.

Letzteres schaffte Paolo Becciu mit seinem vierten Platz und 4,5 Punkten und furiosem Start mit 3 aus 3. Ein Wermutstropfen dabei. Die errunge Qualifikation kann Paolo urlaubsbedingt leider nicht wahrnehmen. Johannes Pieper kämpfte sich nach schwachem Start nach vorne, wurde am Ende aber aufgrund einer Schlussrundenniederlage gegen den späteren Turniersieger Jonathan Geschke aus Porz, den Paolo in der zweiten Runde schlagen konnte, nur Achter. Bei einem Sieg hätte er auch das Turnier mit 4,5 Punkten beendet. Ebenfalls 4,5 Punkte erreichte Aaron Müller, der ein wenig mit seiner Niederlage in der 5. Runde haderte. Sonst wäre auch hier mehr drin gewesen. Der vierte Platz reichte nicht zur sportlichen Qualifikation, da in der U16 nur zwei Plätze die Berechtigung für die NRW-Ebene vorsahen, während es in der U12 deren vier waren. Für Paolo und Aaron stehen jeweils DWZ-Zugewinne von mehr als 100 Punkten zu Buche.

Aller Ergebnisse sind zu finden unter: Schachjugend Mittelrhein U12 und Schachjugend Mittelrhein U16

Die BSF 1 siegen im 9. Saisonspiel in der SVM-Regionalliga gegen Kalk Deutz mit 17:15 und sind damit auf Aufstiegskurs

Im 9. Saisonspiel in der Schach-Regionalliga kam die SG Kalker/Deutzer 1 zu uns in das Spiel-Lokal. Da die Kalk/Deutzer noch im Abstiegskampf stecken, kamen sie hochmotiviert in Bestbesetzung und es war ein spannender Kampf zu erwarten. Auch der DWZ-Schnitt der beiden Mannschaften war ähnlich hoch.

Nach Ansprache des Wettkampfleiters, Andreas Gerdau, ging es pünktlich um 11.00 Uhr los.

Als erstes einige sich Hans Josef Weiser an Brett vier auf ein Remis. Keiner der Gegner hatte nach der Eröffnung einen Vorteil erspielt und das Spiel verflachte. Auch Harm-Wulff Thelen einigte sich am 6. Brett nach der Eröffnung mit seinem Gegner auf rein Remis.

Ich hatte an Brett acht als Vertretung für Dawid Pieper in der Eröffnung eine Zugfolge verwechselt, die mich zwei Bauern kostete. Zum Glück spielte mein Gegner danach etwas ungenau und ich konnte die Bauern zum Remis zurückgewinnen. Puh, das sah zwischenzeitlich gar nicht gut aus.

Stefan Bosbach geriet am Spitzenbrett mit Schwarz nach der Eröffnung in eine passive Stellung und musste die Waffen strecken.

 

Zum Glück sorge Christian Heckötter umgehend für den Ausgleich. Als „Hecki“ nach der Holländischen Eröffnung mit Dame und Turm auf der d-Linie in die gegnerische Stellung eindringen konnte und ein Matt drohte, gab sein Gegner auf.

 

 

Mannschaftsführer Oswald Gutt stand zu Beginn solide. Im Verlaufe des Spiels verlor er aber eine Qualität und sein Gegner hatte zudem noch einen Freibauern. Als sein Angriff am Königsflügel verpuffte, musste er am 7.Brett aufgeben.

 

Eine Glanzpartie spielte Philipp Gelsok an Brett zwei. In der sizilianischen Eröffnung überspielte er seinen Gegner, Oliver Lunnebach, mit einer DWZ von 2149. Nach überstandener Zeitkontrolle zwang er den gegnerischen König in die Brettmitte. Kurz vor einem Damen- oder Turmverlust gab sein Gegner auf. Sehr stark, Philipp!

Somit stand es 14:14 und es lief nur noch die Partie von Manfred Harringer gegen Andreas Gerdau an Brett drei. Die Stellung war sehr scharf und mehrere Figuren hingen. Nach einem taktischen Gemetzel schien die Stellung zu verflachen und Manfreds Gegner bot mit Minusbauer, aber mehr Zeit auf der Uhr, remis an. Mit einer schönen Kombination gewann Manfred aber einen Springer und damit die Partie. Diese wird demnächst auch in der Aufgabe des Monats zu sehen sein.

Vor den beiden letzten Saisonspielen stehen wir auf Platz zwei, was den Aufstieg bedeuten würde. Da wir vier Punkte Vorsprung vor den nachfolgenden Mannschaften haben, reicht uns ein Remis aus den beiden Spielen. Im nächsten Saisonspiel geht es am 14.03 zum Spitzenreiter Aachen. Am 5. Mai kommt es dann vielleicht zum Showdown gegen Eschweiler.

Schaun mer mal, was drin ist.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

BSF II: Kein Sieg an acht Brettern – ein Bericht von Frank Lobbes

Die Schachgöttin Caissa wurde 1763 von William Jones in einem Gedicht erfunden und war eine Nymphe, auf die Gott Mars ein Auge geworfen hatte. Um ihre Liebe zu gewinnen, lies er das Schachspiel erfinden (Wikipedia). Seitdem lassen wir sie Lieblinge haben oder uns mit Blindheit schlagen. Ist ersteres Dankbarkeit für gelungene Partien, dient das Zweite als Entschuldigung für unsere Fehler. Heute muss ich leider die zweite Variante bemühen.

Am 17. März, zwei Wochen vor Ostern, empfing unsere zweite Mannschaft die etwas stärker einzuschätzende Mannschaft SK Köln Südwest 1. Mit freundschaftlicher Begrüßung startete kurz nach elf Uhr der siebte Spieltag, an dem wir befreit hätten aufspielen können: Aus dem Aufstiegskampf hatten wir uns am vorigen Spieltag verabschiedet und nach unten schien der Abstand ausreichend. Doch wie lieblich und grausam die Schachgöttin Caissa zugleich ist lehrten uns die nächsten vier Stunden.

Schon nach etwas mehr als einer Stunde versagte uns Caissa den Segen: In einer Stellung, in der Sharafi Behnam mit Schwarz ein Scheinopfer ähnlich einer Abwicklung der spanischen Abtauschvariante anbot, erkannte Thomas Kremer an Brett sechs, dass die Annahme zu gefährlich Wendungen führt. Diese vermied er, indem er einzügig Matt übersah.
Ein früher Rückstand kann passieren, und es sah an den restlichen Brettern meist ausgeglichen, hier und da sogar chancenreich aus. So hielt Wolfgang Preiß gegen den knapp 140 DWZ-stärkeren Michael Mosblech die Stellung so geschlossen, dass man sich nach der Errichtung einer Bauernmauer quer über das Brett auf Remis einigte.

Unser Spieler an Brett zwei, Andreas Dreiocker, drückte mit Weiß am zweiten Brett unangenehm gegen die Stellung von Joachim Schwis, Frank Lobbes am vierten Brett konnte sich mit einem Springer auf d6 in der gegnerische Abwehr von Ralf Janssen einnisten. Wolfgang Krug, Brett fünf, hielt mit Schwarz gegen Karl Hubert Sistig die Stellung im ungefähren Gleichgewicht, während ein Brett weiter Mannschaftskapitän Christian Eberl und Hubert Zimmermann Angriffsmöglichkeiten auf die jeweils gegnerische Position suchten.

Andreas Winckler hatte am achten Brett Maximilian Artz nach Sokolskis Eröffnung gut im Griff. Aber genau dort ließ uns Caissa erneut im Stich. „Eine gewonnene Partie weggeworfen! Ich spiele nicht mehr!“ war die erste Frustreaktion von Andreas, der erst keinen Weg fand, seinen Vorteil zu nutzen, und dann in eine Springergabel lief.

Seiner Aufgabe folgten zehn Minuten später, um 14:15 Uhr, zwei Unentschieden an den Spitzenbrettern. Joachim Metzing und sein Gegenüber Martin Bigott, häufiger und gern gesehener Gast bei der von uns ausgetragenen Stadtmeisterschaft, hatten sich die ganze Partie über hart mit vielen Drohungen und Gegendrohungen auf den 64 Feldern beschäftigt.

Joachim Schwis konnte dem Druck von Andreas Dreiocker standhalten und eine Schlussstellung herbeiführen, in der scheinbar jeder Gewinnversuch zum Verlust geführt hätte. Nur scheinbar, denn leider fand Andreas den Gewinnzug nicht (siehe auch Aufgabe des Monats).

Derweil hatte Ralf Janssen den nervigen Springers auf d6 zum Tausch zwingen können und einen rückständigen Zentrumsbauern erobert. Doch der Tausch der letzten Türme verschaffte Frank die glückliche Chance, mit Dauerschach einen halben Punkt vom DWZ-stärksten Spieler von Köln Südwest zu entführen. Da hatte Caissa uns kurz zugelächelt.

Gewohnt engagiert ging es bei Christian Eberl zu, am Ende leider mit zwei Freibauern am Damenflügel für seinen Kontrahenten. Angesichts der mehr als 150 DWZ-Punkte Unterschied zu Gunsten seines Gegenspielers ist der lange, kämpferische Einsatz unseres Teamchefs absolut vorbildlich.

Auch Wolfgang Krug kämpfte seine Partie, die letzte des Wettkampfs, bravourös aus, nachdem er in einem reinen Offiziers-Endspiel noch unter Druck geraten war. Karl Hubert Sistig, um die 100 DWZ-Punkte ’schwerer‘, hatte alle Register gezogen, doch Wolfgang blockierte sämtliche möglichen Einbruchsfelder.

Nicht fehlen darf die Gratulation an unsere Schachfreunde von Köln Südwest, die an allen acht Brettern ungeschlagen blieben und den zweiten Platz in der Tabelle gegen Köln Mülheim (Platz 3) und Grünfeld (Platz 4) behaupten wollen und können.

Aufgrund einiger überraschender Ergebnisse der anderen Mannschaften sind wir auf Platz 6 nur zwei Mannschaftspunkte vor vier (!) Mannschaften mit je 4 Punkten, und es sind noch zwei Spieltage. Mit Rodenkirchen treffen wir am nächsten Spieltag auf einen Tabellennachbarn. Mit einem Sieg können wir uns den Klassenerhalt sichern, da es zeitgleich zwischen den 4 Mannschaften hinter uns zu direkten Kämpfen gegen den Abstieg kommt. Etwas Hoffnung können wir daraus ziehen, mit Andreas Dreiocker und Frank Lobbes zwei Spieler unter den Top Ten der Liga zu haben.

Und liebe Schachgöttin Caissa: Bitte lächle uns in den zwei letzten Spieltagen ganz heftig zu!

 

 

Knapper Auswärtssieg für BSF 1 am 8. Spieltag der Regional-Liga gegen Satranc 1

Am vergangenen Sonntag bestritt unsere erste Mannschaft ihr zweites Auswärtsspiel in Folge. Gastgeber war Satranc 1 im Naturfreunde-Haus in Köln-Ehrenfeld, früher das Spiellokal vom Klub Kölner Schachfreunde (KKS).

Die Erinnerung an die Niederlage gerade gegen KKS vom 7. Spieltag schmerzte noch, das Ergebnis von 4:3 hätte auch genauso gut andersherum lauten können. Dennoch lagen wir immer noch auf Rang 2 in der Tabelle, allerdings nun dicht gefolgt von eben KKS. Es galt also, den Verfolger mit einem Sieg weiter auf Distanz zu halten.

Immerhin spielten wir zum ersten Mal in unserer Stammrangfolge, doch Satranc machte uns das (Schach)-Leben schwer.

 

Nach ca. anderthalb Stunden war aber unser erster Sieg unter Dach und Fach. Manfred spielte in einem Nimzo-Inder mit Schwarz seine große Erfahrung aus und gewann souverän.

 

 

Kurz darauf einigte ich mich mit meinem Gegner auf ein Remis. Ich hatte gegen sein Londoner System ein wenig experimentiert, doch nach vielen Abtauschen ergab sich nur ein ödes Läuferendspiel ohne beiderseitige Gewinnchancen. Es sollte die einzige Punkteteilung bleiben.

Die Bestandsaufnahme der verbliebenen sechs Bretter ergab Folgendes:

Dawid hatte sich am ersten Brett im Rossolimo-Sizilianer einen schönen Raumvorteil erarbeitet, doch die Stellung seines Gegners war nicht so einfach zu knacken.

Stefans Partie war bei wohlwollender Betrachtung unklar, aber noch kein Grund zur Beunruhigung, das sind wir von ihm gewöhnt.

Aufregend hingegen gestaltete sich Philipps Partie von Anfang an. In der Vorstoßvariante im Caro-Kann opferte er gleich in der Eröffnung drei Bauern, aber sein Gegner hatte sich mit mindestens einem überfressen, denn nun rollte die weiße Angriffsmaschinerie auf die unterentwickelte Schwarze Königsstellung zu. Ich hatte von dieser Variante keine Ahnung, doch Philipp versicherte mir später, das alles so gewollt zu haben, nun gut.

Hans-Josefs und Christians Partien liefen deutlich ruhiger ab (Damengambit, bzw. ein Mix aus Holländisch und Nimzo-Indisch), während Harm-Wulfs Gegner nach den Zügen 1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.g3 meinte, …h5 spielen zu müssen. Na, das kann ja heiter werden, dachte ich bei mir.

                                    

Ab 14:00 Uhr schien aber alles nach Plan zu laufen. Stefan hatte das nötige Quäntchen Glück und gewann eine etwas kritische aussehende Partie, ein ganz wichtiger Sieg. Philipps Gegner konnte dem Angriffstornado nicht standhalten, kam in Zeitnot und musste bald die Waffen strecken, Spielstand 3,5:0,5, und mittlerweile hatte auch Christian am sechsten Brett einige Mehrbauern. Das Endspiel führte er mit stoischer Ruhe zum Gewinn, somit 4,5:0,5, Gesamtsieg schon gesichert!

Es ist angenehm, wenn der Kampf schon gewonnen ist, dennoch wurde an den verbliebenen drei Brettern hart gekämpft, wobei wir jeweils die weißen Steine führten. Harm-Wulfs Stellung verschlechterte sich zusehends, offenbar war er wohl doch stärker durch die unorthodoxe Spielweise seines Kontrahenten beeindruckt. Trotz Qualitätsplus konnte er mit seinem in der Brettmitte steckengeblieben weißem König dem Wirbel der schwarzen Figuren nichts entgegensetzen und musste schließlich aufgeben.

Dawids Gegner, immerhin ein FIDE-Meister, hatte mittlerweile im Turmendspiel trotz eines Minusbauern Gegenchancen erlangt und kam zur eher Umwandlung seines Zentralbauern in eine Dame als Dawid am Flügel. Schließlich musste sich auch Juppi geschlagen geben, nachdem er durch eine Unachtsamkeit seine Gewinnstellung ins Gegenteil verkehrte.

So kann man nur sagen, Ende gut, alles gut, zwei wichtige Punkte eingefahren und Platz zwei verteidigt!

 

Oswald Gutt

Mannschaftsführer BSF 1

Bergisch Gladbach, 05.03.2024