BSF II: Kein Sieg an acht Brettern – ein Bericht von Frank Lobbes

Die Schachgöttin Caissa wurde 1763 von William Jones in einem Gedicht erfunden und war eine Nymphe, auf die Gott Mars ein Auge geworfen hatte. Um ihre Liebe zu gewinnen, lies er das Schachspiel erfinden (Wikipedia). Seitdem lassen wir sie Lieblinge haben oder uns mit Blindheit schlagen. Ist ersteres Dankbarkeit für gelungene Partien, dient das Zweite als Entschuldigung für unsere Fehler. Heute muss ich leider die zweite Variante bemühen.

 

Am 17. März, dem Sonntag vor dem Osterwochenende, empfing unsere zweite Mannschaft die etwas stärker einzuschätzende Mannschaft SK Köln Südwest 1. Mit freundschaftlicher Begrüßung startete kurz nach elf Uhr der siebte Spieltag, an dem wir befreit hätten aufspielen können: Aus dem Aufstiegskampf hatten wir uns am vorigen Spieltag verabschiedet und nach unten schien der Abstand ausreichend. Doch wie lieblich und grausam die Schachgöttin Caissa zugleich ist lehrten uns die nächsten vier Stunden.

 

Schon nach etwas mehr als einer Stunde versagte uns Caissa den Segen: In einer Stellung, in der Sharafi Behnam mit Schwarz ein Scheinopfer ähnlich einer Abwicklung der spanischen Abtauschvariante anbot, erkannte Thomas Kremer an Brett sechs, dass die Annahme zu gefährlich Wendungen führt. Diese vermied er, in dem er einzügig Matt übersah.

 

 Ein früher Rückstand kann passieren, und es sah an den restlichen Brettern meist ausgeglichen, hier und da sogar chancenreich aus. So hielt Wolfgang Preiß gegen den knapp 140 DWZ-stärkeren Michael Mosblech die Stellung so geschlossen, dass man sich nach der Errichtung einer Bauernmauer quer über das Brett auf Remis einigte.

 

 Unser Spieler an Brett zwei, Andreas Dreiocker, drückte mit Weiß am zweiten Brett unangenehm gegen die Stellung von Joachim Swis, Frank Lobbes am vierten Brett konnte sich mit einem Springer auf d6 in der gegnerische Abwehr von Ralf Janssen einnisten. Wolfgang Krug, Brett fünf, hielt mit Schwarz gegen Karl Hubert Sistig die Stellung im ungefähren Gleichgewicht, während ein Brett weiter Mannschaftskapitän Christian Eberl und Hubert Zimmermann Angriffsmöglichkeiten auf die jeweils gegnerische Position suchten.

 

Andreas Winckler hatte am achten Brett Maximilian Artz nach Sokolskis Eröffnung gut im Griff. Aber genau dort ließ uns Caissa erneut im Stich. „Eine gewonnene Partie weggeworfen! Ich spiele nicht mehr!“ war die erste Frustreaktion von Andreas, der erst keinen Weg fand, seinen Vorteil zu nutzen, und dann in eine Springergabel lief.

 

Seiner Aufgabe folgten zehn Minuten später, um 14:15 Uhr, zwei Unentschieden an den Spitzenbrettern. Joachim Metzing und sein Gegenüber Martin Bigott, häufiger und gern gesehener Gast bei der von uns ausgetragenen Stadtmeisterschaft, hatten sich die ganze Partie über hart mit vielen Drohungen und Gegendrohungen auf den 64 Feldern beschäftigt. Joachim Swis konnte dem Druck von Andreas Dreiocker standhalten und eine Schlussstellung herbeiführen, in der jeder Gewinnversuch zum Verlust geführt hätte.

 

 Derweil hatte Ralf Janssen den nervigen Springers auf d6 zum Tausch zwingen können und einen rückständigen Zentrumsbauern erobert. Doch der Tausch der letzten Türme verschaffte Frank die glückliche Chance, mit Dauerschach einen halben Punkt vom DWZ-stärksten Spieler von Köln Südwest zu entführen. Da hatte Caissa uns kurz zugelächelt.

 

Gewohnt engagiert ging es bei Christian Eberl zu, am Ende leider mit zwei Freibauern am Damenflügel für seinen Kontrahenten. Angesichts der mehr als 150 DWZ-Punkte Unterschied zu Gunsten seines Gegenspielers ist der lange, kämpferische Einsatz unseres Teamchefs absolut vorbildlich.

 

Auch Wolfgang Krug kämpfte seine Partie, die letzte des Wettkampfs, bravourös aus, nachdem er in einem reinen Offiziers-Endspiel noch unter Druck geraten war. Karl Hubert Sistig, um die 100 DWZ-Punkte ’schwerer‘, hatte alle Register gezogen, doch Wolfgang blockierte sämtliche möglichen Einbruchsfelder.

 

Nicht fehlen darf die Gratulation an unsere Schachfreunde von Köln Südwest, die an allen acht Brettern ungeschlagen blieben und den zweiten Platz in der Tabelle gegen Köln Mülheim (Platz 3) und Grünfeld (Platz 4) behaupten wollen und können.

 

Aufgrund einiger überraschender Ergebnisse der anderen Mannschaften sind wir auf Platz 6 nur zwei Mannschaftspunkte vor vier (!) Mannschaften mit je 4 Punkte, und es sind noch zwei Spieltage. Mit Brühl und treffen wir am nächsten Spieltag auf einen direkten Konkurrenten gegen den Abstieg. Etwas Hoffnung könne wir daraus ziehen, mit Andreas Dreiocker und Frank Lobbes zwei Spieler unter den Top Ten der Liga zu haben. Und liebe Schachgöttin Caissa: Bitte lächle uns in den zwei letzten Spieltagen ganz heftig zu!

 

 

 

Knapper Auswärtssieg für BSF 1 am 8. Spieltag der Regional-Liga gegen Satranc 1

Am vergangenen Sonntag bestritt unsere erste Mannschaft ihr zweites Auswärtsspiel in Folge. Gastgeber war Satranc 1 im Naturfreunde-Haus in Köln-Ehrenfeld, früher das Spiellokal vom Klub Kölner Schachfreunde (KKS).

Die Erinnerung an die Niederlage gerade gegen KKS vom 7. Spieltag schmerzte noch, das Ergebnis von 4:3 hätte auch genauso gut andersherum lauten können. Dennoch lagen wir immer noch auf Rang 2 in der Tabelle, allerdings nun dicht gefolgt von eben KKS. Es galt also, den Verfolger mit einem Sieg weiter auf Distanz zu halten.

Immerhin spielten wir zum ersten Mal in unserer Stammrangfolge, doch Satranc machte uns das (Schach)-Leben schwer.

 

Nach ca. anderthalb Stunden war aber unser erster Sieg unter Dach und Fach. Manfred spielte in einem Nimzo-Inder mit Schwarz seine große Erfahrung aus und gewann souverän.

 

 

Kurz darauf einigte ich mich mit meinem Gegner auf ein Remis. Ich hatte gegen sein Londoner System ein wenig experimentiert, doch nach vielen Abtauschen ergab sich nur ein ödes Läuferendspiel ohne beiderseitige Gewinnchancen. Es sollte die einzige Punkteteilung bleiben.

Die Bestandsaufnahme der verbliebenen sechs Bretter ergab Folgendes:

Dawid hatte sich am ersten Brett im Rossolimo-Sizilianer einen schönen Raumvorteil erarbeitet, doch die Stellung seines Gegners war nicht so einfach zu knacken.

Stefans Partie war bei wohlwollender Betrachtung unklar, aber noch kein Grund zur Beunruhigung, das sind wir von ihm gewöhnt.

Aufregend hingegen gestaltete sich Philipps Partie von Anfang an. In der Vorstoßvariante im Caro-Kann opferte er gleich in der Eröffnung drei Bauern, aber sein Gegner hatte sich mit mindestens einem überfressen, denn nun rollte die weiße Angriffsmaschinerie auf die unterentwickelte Schwarze Königsstellung zu. Ich hatte von dieser Variante keine Ahnung, doch Philipp versicherte mir später, das alles so gewollt zu haben, nun gut.

Hans-Josefs und Christians Partien liefen deutlich ruhiger ab (Damengambit, bzw. ein Mix aus Holländisch und Nimzo-Indisch), während Harm-Wulfs Gegner nach den Zügen 1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.g3 meinte, …h5 spielen zu müssen. Na, das kann ja heiter werden, dachte ich bei mir.

                                    

Ab 14:00 Uhr schien aber alles nach Plan zu laufen. Stefan hatte das nötige Quäntchen Glück und gewann eine etwas kritische aussehende Partie, ein ganz wichtiger Sieg. Philipps Gegner konnte dem Angriffstornado nicht standhalten, kam in Zeitnot und musste bald die Waffen strecken, Spielstand 3,5:0,5, und mittlerweile hatte auch Christian am sechsten Brett einige Mehrbauern. Das Endspiel führte er mit stoischer Ruhe zum Gewinn, somit 4,5:0,5, Gesamtsieg schon gesichert!

Es ist angenehm, wenn der Kampf schon gewonnen ist, dennoch wurde an den verbliebenen drei Brettern hart gekämpft, wobei wir jeweils die weißen Steine führten. Harm-Wulfs Stellung verschlechterte sich zusehends, offenbar war er wohl doch stärker durch die unorthodoxe Spielweise seines Kontrahenten beeindruckt. Trotz Qualitätsplus konnte er mit seinem in der Brettmitte steckengeblieben weißem König dem Wirbel der schwarzen Figuren nichts entgegensetzen und musste schließlich aufgeben.

Dawids Gegner, immerhin ein FIDE-Meister, hatte mittlerweile im Turmendspiel trotz eines Minusbauern Gegenchancen erlangt und kam zur eher Umwandlung seines Zentralbauern in eine Dame als Dawid am Flügel. Schließlich musste sich auch Juppi geschlagen geben, nachdem er durch eine Unachtsamkeit seine Gewinnstellung ins Gegenteil verkehrte.

So kann man nur sagen, Ende gut, alles gut, zwei wichtige Punkte eingefahren und Platz zwei verteidigt!

 

Oswald Gutt

Mannschaftsführer BSF 1

Bergisch Gladbach, 05.03.2024

BSF II: Es war so knapp!

Im Kölner Regen standen am Ende ausgerechnet unsere beiden besten Punktesammler ziemlich bedröppelt da. Dabei hatten wir es in der Hand, dem Tabellenführer KKS 4 die erste Niederlage der Saison zu bescheren oder mindestens ein Unentschieden zu entführen. Wie dieses kleine Drama geschehen konnte – beginnen wir von vorne:

Joachim Metzing, heute an Brett 1, schaffte vor Beginn des Wettkampfs das Unmögliche: Er fand im Umkreis des Barbarossaplatzes einen Parkplatz! Das war dann leider für lange Zeit der einzige Erfolg.

Zunächst geschah gegen die ebenfalls mit Ersatz antretenden Kölner Schachfreunde über zwei Stunden nichts Zählbares. An einigen Brettern entstanden dynamische Positionen, an denen spannende Abwicklungen in der Luft lagen. Unsere drei Spitzenspieler, Joachim Metzing, Andreas Dreiocker am zweiten und Stefan Gutt am dritten Brett hatten nach der Eröffnung solide Stellungen.

Doch kurz nach halb zwei verrechnete sich Frank Lobbes an Brett 5 in grob fahrlässiger Weise. Nach guter Eröffnung gegen Ole Nielsen übersah er bei einem Generalabtausch einen Figurenverlust. Ähnlich erging es Wolfgang Preiß am vierten Brett. Sein Angriff, der beinahe nach Matt roch, kostete ihn gegen Lars Esch die Dame für nur einen Offizier und Turm. Sichtbar enttäuscht gab er bald auf. Frank folgte ihm zehn Minuten später und sah seine erste Niederlage in dieser Mannschaftssaison ein.

Stefan Gutt holte das erste Remis gegen Jürgen Nielsen. „Mehr ist mit Colle nicht drin, wenn der andere keinen Fehler macht“ fasste er den ausgeglichenen Spielverlauf zusammen.

Trotz zwei Partien im Rückstand gab es genug Anlass zu Optimismus. An Brett 8 konnte Karsten Stieg, der kurzfristig für Thomas Kremer eingesprungen war, den Angriff von Roland von Stockhausen widerlegen und spielte mit einer Qualität mehr. Am Brett davor, Nummer sieben, hatte Mannschaftsführer Christian Eberl ebenfalls die Qualität erobert und suchte mit Turm und Springer gegen das Springerpaar von Michelle Urra den Durchbruch. Noch ein Brett weiter schien der sizilianische Drache von Wolfgang Krug, nach den üblichen Stellungsbildern (Weiß am Königsflügel aktiv, Schwarz greift am Damenflügel an), den Weißspieler Severin Schönig ordentlich Feuer zu machen. Bei guter Stellung von Joachim, der Christopher Schröder geduldig und mit Nachdruck bearbeitete, und recht gleicher Stellung bei Andreas Dreiocker gegen Aaron Krone, war ein 18:14 bei idealem Verlauf in Reichweite.

Dann verhaspelte sich Wolfgang, verschluckte mit dem Läufer einen unbekömmlichen Bauern auf a2 und konnte das Einsperren durch Weiß mit b2-b3 nicht ohne Einbußen auflösen. Karsten sah sich immer mehr unter Druck von zwei gegnerische Freibauern, die seinen Qualitätsvorteil kompensierten. Dass es an beiden Brettern fast zeitgleich zum Remisschluß kam, war von außen betrachtet etwas überraschend, aber durchaus berechtigt. Und für Karsten, der sonst in der fünften Mannschaft spielt und punktet, ein großer Erfolg.

Christian am siebten Brett hatte im richtigen Moment die Qualität zurück gegeben und in ein gewonnenes Endspiel Springer gegen Springer mit Bauernmehrheit abgewickelt. Joachim stand auch immer besser, drückte mit Dame und Springer gegen einen isolierten Bauern. Nur Andreas, zwischenzeitlich mit besten Chancen auf mindestens Remis, büßte einen Bauern ein und geriet in einem reinen Damenendspiel in einen Mattangriff von Aaron Krone. Unglücklich, aber bei unserem Rückstand musste Andreas wohl ins Risiko gehen. Schade, dass auch seine Erfolgsserie gerissen ist.

Jetzt war KKS 4 uneinholbar vorne. Jedoch Ehre, wem Ehre gebührt: Christian holte souverän um kurz nach drei den ersten „Dreier“ (klassisch: vollen Punkt). Ganz Gentleman analysierte er mit Michelle Urra den Verlauf der Partie und sparte nicht mit Lob. Etwas später hatte auch Joachim am Spitzenbrett seinen Stellungsvorteil in eine Bauernmehrheit und den zweiten Gewinn umgewandelt. Allein für seine Gewinnführung wäre ihm ein halber Punkt mehr an einem anderen Brett zu wünschen gewesen.

Aus dem Aufstiegskampf haben wir uns zwar verabschiedet, werden in den letzten drei Spieltagen jedoch mit vollem Einsatz für die bestmögliche Platzierung kämpfen.

Frank Lobbes

Die BSF I müssen im 7. Saisonspiel in der Regionalliga gegen KKS III die erste Saisonniederlage hinnehmen

Eine mit 15:16 Punkten hauchdünne Niederlage kassierten die BSF im 7. Saisonspiel beim Klub Kölner Schachfreunde. Damit sind unsere Aufstiegsambitionen in weite Ferne gerückt.

Da leider mit Dawid Pieper und Stefan Bosbach unsere ersten beiden Bretter ausfielen, traten wir mit zwei Ersatzspielern an. KKS spielte in Bestbesetzung und es war ein knapper Ausgang zu erwarten.

Es fing nicht schlecht an. Der Gegner von Christian Heckötter schaffte es nicht, innerhalb der Karenzzeit von 30 Minuten den Spielsaal zu erreichen. So gingen wir erst mal mit 3:0 in Führung.

Philipp Gelsok, der das Spitzenbrett übernommen hatte, spielte nach wenigen Zügen in einer Theorievariante remis durch ein Dauerschach.

Dann dauerte es bis zu den nächsten Ergebnissen etwas länger. Manfred Harringer an Brett zwei und Ihr Berichterstatter, Jochen Eilers an Brett sieben, hatten in den jeweiligen Endspielen eine ausgeglichene Stellung erreicht und spielten ein Remis.

Beim Zwischenstand von 9:6 für uns standen die restlichen Partien alle unklar und wir hofften noch auf den Sieg. Leider fand Andreas Müller am 8. Brett in einer aussichtsreichen Angriffsstellung bei unterschiedlichen Rochaden nicht den Gewinnweg und verlor die Partie schließlich.

Hans Josef Weiser stand lange Zeit unklar, aber vermutlich ausgeglichen. In der Zeitnotphase opferte er eine Figur für einen Königsangriff, der aber nicht durchschlug. Kurz vor der Zeitkontrolle musste „Juppi“ nach zähem Kampf aufgeben.

Es blieben noch unsere „mittleren Bretter“, Harm Wulf Thelen und Oswald Gutt. „Ossi“ hatte nach wilden Verwicklungen ein Turmendspiel mit gleichen Bauern erreicht. Als er eine Gewinnabwicklung übersah, wurde ihm schließlich sein Doppelbauer zum Verhängnis und er musste sich geschlagen geben, was gleichzeitig den Mannschaftsverlust bedeutete.

 

Harm-Wulf Thelen erspielte sich nach einer etwas ungenauen Eröffnung immer größere Vorteile und gewann schließlich im Endspiel zum Endergebnis von 15:16. Ein typischer Harm-Wulf Sieg.

 

 

Da der Favorit aus Aachen keine Schwäche zeigt, liegen wir nun mit vier Punkten Rückstand zur Spitze auf Platz Zwei. Trotzdem werden wir versuchen, bis zum direkten Vergleich gegen Aachen noch mal den Rückstand zu verkürzen um ein echtes Endspiel um den Aufstieg zu erreichen. Das nächste Mannschaftsspiel findet am 03. März bei Satranc statt.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

BSF II: Mit Geduld zum Erfolg

Ganz am Anfang muss ein großes Lob für die Spieler des KSK Dr. Lasker 4 stehen: Der unverwüstliche Kampfgeist unserer Gäste hat uns am fünften Spieltag mehr Spannung beschert, als es zwischenzeitlich den Anschein hatte. Daher gönnen wir auch den Spielern, die bis zu knapp 500 DWZ-Punkte niedriger eingestuft sind, ihre Freude über fast sensationelle Punktgewinne.

 

Als klarer Favorit (1757:1513 DWZ-Schnitt) legten wir schon nach einer Stunde gut los. Thomas Kremer/1659 am sechsten Brett packte nach einen ungenauen Vorstoß seines Kontrahenten mit dem f-Bauern das Besteck aus. Seine beiden Springer gabelten sich eine Qualität des Schwarzspielers Lars Meiländer/1603, dann spießte sein Läufer des Gegners Dame. 1:0 pünktlich zum Mittagessen.

 

Danach dauerte es etwas länger, denn Lasker lehrte uns, dass Schach auch ein Geduldspiel ist. Andreas Dreiocker/1850 beherzigte die Lektion und schob seine Angriffsfiguren geduldig in Richtung des schwarzen Königs. Gegen ein feines Räumungsopfer seines d-Bauern mit der Drohung eines vernichtenden Läuferschachs brachte er seinen Gegenüber, Hans Joachim Will/1598, zur Aufgabe.

 

Kurz danach fuhren Stefan Gutt/1824 gegen Ernst Brilliantov/1696 an Brett drei und Teamchef Christian Eberl/1646 gegen Gerhard Vetter/1368 zwei Unentschieden ein. Für die beiden Lasker-Spieler bestimmt ein schöner Erfolg, für unsere Mannschaft wichtige Schritte zum Erfolg.

Kurz vor 14 Uhr liefen an den restlichen Brettern teils unklare, teils sehr zähe Kämpfe. Frank Lobbes/1767, nutzte an Brett fünf seine Routine im Endspiel. Der Wunsch, Franks Turm von der eigenen Grundreihe loszuwerden, brachte den letzten Springer von Maximilian Nagel/1337 in die Gefangenschaft von Franks Läuferpaar. Über 30 Züge lang hatte Maximilian die Partie ausgeglichen gestaltet – Respekt!

 

Nun fehlte nur ein halber Punkt aus drei Partien, um den Mannschaftssieg einzutüten. Aber Laskers Martin-Lorenz Werthmann/1551 an Brett vier verschob die Entscheidung. Wolfgang Preiß/1735 hatte lange eine geschlossene Stellung behutsam zum Angriff vorbereitet, kam dann aber in Zeitnot. Der Angriff kehrte sich gegen ihn und als seine Dame und sein Turm vom schwarzen Läufer aufgespießt wurden, feierten die Gäste ihren ersten Sieg.

 

Blieben Andreas Winckler/1685 am achten und Joachim Metzing/1886 am ersten Brett. Andreas war seine Ratlosigkeit anzusehen, denn gegen Matthias Ewers/1187 am er stundenlang zu keinem richtigen Angriff oder Durchbruch. Er war so vertieft in seine Partie, dass er den Gesamtstand nicht kannte und nachfragte, ob wir schon „durch sind“. Die Antwort, dass noch ein halber Punkt fehlte, war ihm Anlass Remis anzubieten, was Matthias angesichts des Stärkeunterschieds gerne annahm. Mannschaftssieg vor Wertungszahl, Hochachtung für Andreas!

 

Doch wir bangten fast alle noch mit Joachim mit, wo sich ein Kampf auf entgegen gesetzten Flügeln entwickelt hatte. Am Damenflügel unter Druck, hatte er starkes Gegenspiel auf der h-Linie aufgebaut. Im richtigen Moment gab er beide Türme für die weiße Dame und konnte mit seiner eigenen im Verbund mit seinem Springer den Angriff vollenden.

 

 

Ein ganz toller Punkt zum deutlich aussehenden 19:13 Heimerfolg, der unserer zweiten Mannschaft alles an Erfahrung und Geduld abverlangt hat.

 

Die nächste Begegnung ist beim Tabellenführer KKS 4. Dank unserer bisherigen Leistungen können wir durchaus selbstbewusst diese Aufgabe angehen.

Frank Lobbes

Guter Start der U12 in neues Jahr

Heute spielte unserer U12 Mannschaft die 4.Runde gegen die SG Porz 4 in der Besetzung Paolo, Johann, Johannes und Julian.

Paolo spielte mit Schwarz die russische Eröffnung und sicherte sich früh einen Bauern. Nach dem Tausch vieler Figuren konnte er zu dem Bauern noch eine Qualität gewinnen und im Endspiel souverän und mit wenig Risiko einen Sieg einfahren.

Ähnlich verlief das Spiel von Johannes, seine Dame konnte früh einen Bauern auf der siebten Reihe gewinnen. Im damenlosen Mittelspiel verlor sein Gegner den Faden und Johannes gewann schnell mit einem Grundreihenmatt.

Wir führten mit zwei zu null, leider hatte Julian eine Springergabel übersehen, verlor seine Dame und konnte trotz leidenschaftlichen Kampfes die Niederlage nicht abwenden. So stand es dann zwei zu eins.

Am längsten spielte Johann. Sein Gegner stürmte mit den Bauern im Zentrum und am Königsflügel vor. Johann brachte seinen König mit der langen Rochade auf den Damenflügel in Sicherheit und griff seinerseits den in der Mitte stehenden König seines Gegners an. Durch eine Fesselung gewann Johann Turm gegen Dame. Johann wehrte dann die verbliebenden Drohungen seines Gegners ab und gewann.

Unter Strich haben wir so drei zu eins gewonnen. Ein schöner Erfolg.

Nach sieben Stunden Spielzeit gewinnt die 1. Mannschaft gegen SG Siebengebirge

Im sechsten Saisonspiel holte die erste Mannschaft der BSF einen knappen Sieg im Heimspiel gegen die Mannschaft der SG Siebengebirge.

Der Wettkampf wurde am Sonntag, den 14.01., durch den Wettkampfleiter Martin Borriss pünktlich eröffnet.

Leider verkalkulierte sich Andreas Müller in seiner Eröffnung und zog recht schnell gegen Claudia Borriss (WFM) den Kürzeren.

Auch Stefan Bosbach musste am 1. Brett gegen Martin Borriss (FM ELO 2421 / DWZ 2391) nach kurzer Zeit und heftigem Angriff die Segel streichen.

Das sah nicht gut aus!

Nach gefühlten weiteren zwei Stunden gelang Christian Heckötter das erste Unentschieden in ausgeglichener Stellung.

 

Stefan Gutt, der dankenswerterweise kurzfristig für den erkrankten Jochen Eilers eingesprungen war, überspielte seinen Gegner klar und verkürzte den Abstand.

 

 

 

 

Philipp Gelsok spielte wieder eine hervorragende Partie. Sein Gegner versäumte die Rochade und wurde in einem fulminanten Angriff über das halbe Brett getrieben. In der abschließenden Abwicklung erlitt er einen entscheidenden Materialverlust. Es blieb nur die Aufgabe.

Gleichstand erreicht!

Ich erreichte in einer ausgeglichenen Französisch-Partie ein weiteres Unentschieden.

Manfred Harringer brachte uns dann mit einem Sieg gegen den Nachwuchs der Familie Borriss, Benjamin Borriss, in Führung.

Karl Schmitt kämpfte mit Läuferpaar gegen Läufer und Springer bis 18 Uhr um den Sieg, wickelte dann durch Abtausch zum Remis ab und sicherte den Mannschaftssieg: 4,5 : 3,5 für BSF!

Ganz herzlichen Dank gilt Karl-Heinz Steinhausen, der mich beim Aufbau und Catering unterstützt hat.

Es gilt weiterhin die leicht veränderte Aussage von Jochen Eilers: „ Wir befinden uns jetzt nach sechs Spieltagen mit zehn Punkten auf Platz Zwei, direkt hinter dem Favoriten aus Aachen …“

Schau wir mal , was geht.

Ersatz- Mannschaftsführer

Harm-Wulf Thelen

 

 

 

 

 

Als Ersatz-Mannschaftsführer und unterstützt von Karl-Heinz Steinhausen

Neujahrsgrüße vom 1. Vorsitzenden der Bergischen Schachfreunde, Oswald Gutt

Liebe Schachfreunde,

mit einer kleinen Verspätung begrüße ich Euch alle sehr herzlich zum Neuen Jahr 2024! Ich hoffe, es geht Euch allen gut und Ihr hattet schöne Weihnachten und einen gelungenen Jahresausklang!

Das abgelaufene Jahr 2023 war für die Bergischen Schachfreunde ein ganz besonderes, ja einmaliges Jahr, denn wir feierten das 100jährige Bestehen unseres Vereins!

Die Planungen für die damit einhergehenden Festlichkeiten und Veranstaltungen nahmen ein gutes Jahr in Anspruch, und es hat sich gelohnt. Herausragend war das Simultanturnier vom 9. September mit dem Deutschen Großmeister und Europameister von 2022, Matthias Blübaum, an 30 Brettern. Auch das Grillfest, eine Woche zuvor bei herrlichem Spätsommer-Wetter in und außerhalb unseres Spiellokals, fand großen Zuspruch unter den Vereinsmitgliedern, und zwar derart, dass wir im Vorstand beschlossen haben, dieses Event dauerhaft fortzuführen.

Außerdem haben wir im Jubiläumsjahr zwei Traditionsturniere zu Ehren zweier Persönlichkeiten umbenannt, die sich große Verdienste um unseren Verein und weit darüber hinaus erworben haben und leider in den letzten Jahren verstorben sind. Unsere traditionelle Stadtmeisterschaft heißt fortan Manfred-Bosbach-Turnier (mein Vorgänger im Amt, der unseren Verein jahrzehntelang geführt und geprägt hat), und unser Schnellschach-Turnier Metten-Aktiv wurde in Hans-Friske-Turnier umbenannt (seit Beginn der 50er Jahre Geschäftsführer des Schachclubs Torringen und später viele Jahre Unterstützer im BSF-Jugendbereich).

Es gab noch etliche weitere Aktivitäten zum Jubiläum, sowie die Verleihung von Urkunden auf sportlichen und sportpolitischen Ebenen. Zu unserer Freude berichtete die heimische Presse ausführlich über all diese Ereignisse, so dass gesagt werden darf: Im September 2023 war Bergisch Gladbach eine Schachstadt!

An dieser Stelle möchte ich allen, die zum Gelingen beigetragen haben, von Herzen danken, und möchte stellvertretend für alle Helfer, Unterstützer, Organisatoren, Verbände und viele mehr zwei hervorheben, denen wir einen besonderen Dank schulden: Unser Pressereferent Jochen Eilers hat mit großem Geschick, unermüdlicher Werbung und viel Übersicht das Projekt hauptverantwortlich begleitet. Zum anderen möchte ich mich bei unserem Träger, dem Bildungswerk der AWO Rheinberg/Oberberg bedanken, die es uns seit nun fast 40 Jahren ermöglichen, in ihren Räumen unseren schönen Sport auszuüben.

Schauen wir nun nach vorne auf 2024. Natürlich sind 100 Jahre ein Ansporn, den Weg weiterzugehen und den Verein auch weiterzuentwickeln. Das bereits erwähnte Hans-Friske- Turnier soll künftig einen größeren Rahmen erhalten. Hierzu wird der Vorstand bereits in Kürze die Planung aufnehmen. Auch wird es wieder möglich sein, an Dienstagabenden Training anzubieten, hierüber werdet Ihr rechtzeitig von der Turnierleitung informiert.

Sportlich ist die Saison 2023/24 derzeit ein wenig durchwachsen. Nach dem Abstieg aus der NRW-Klasse sonnt sich unsere 1. Mannschaft gerade auf dem zweiten Tabellenplatz in der Regionalliga, das soll hoffentlich auch noch ein Weilchen so bleiben. Unsere anderen Mannschaften belegen zurzeit Mittelplätze und sollten sich in ihren jeweiligen Klassen halten. Eine sehr gute Entwicklung gibt es bei der BSF-Jugend. Hier wachsen ehrgeizige Talente heran, die bereits jetzt gute Ergebnisse in Jugendturnieren erzielen und offenbar auch ehrgeizig mit „uns Alten“ umgehen, gut so!

Vereinsintern ergibt sich eine Neuerung: Unser Schatzmeister hat bereits alle Vereinsmitglieder darüber informiert, dass wir zum Jahresbeginn das Lastschriftverfahren für Vereinsbeiträge einführen. Ich darf alle Mitglieder herzlich bitten, dieses Verfahren gemäß Vorgaben des Schatzmeisters zu unterstützen. Es erleichtert ihm die Arbeit, verhindert unbeabsichtigte Säumigkeit und trägt zur Sicherung der Vereinsliquidität bei.

Oft werde ich von Außenstehenden gefragt, was man denn den Schachspielern wünsche. Dazu sage ich: Immer eine gute Partie!

In diesem Sinne wünsche ich sportlichen Erfolg, weiterhin viel Freude an unserem schönen Hobby, aber hauptsächlich, dass wir gesund bleiben.

Alles Gute

Oswald Gutt

1.Vorsitzender Bergische Schachfreunde 1923 e.V.

Großer Andrang beim BSF- Neujahrsblitz

Insgesamt 22 Mitglieder der BSF kamen zum diesjährigen Neujahrsblitz am 29. Dezember in die AWO. Die große Teilnehmerzahl erinnerte sogar an die guten alten Zeiten vor Corona.

Das Turnier wurde hervorragend von Christian Eberl organisiert und geleitet. Materialwart Karl-Heinz Steinhausen bewirtete die Teilnehmer mit leckeren Brezeln in der 30-minütigen Pause.

Das Turnier dauerte insg. inklusive der Pause und der Siegerehrung 5 Stunden lang und wurde von allen Teilnehmern gelobt. Keiner ging vor Ende des Turniers! Die Bedingungen waren sehr angenehm und alles lief harmonisch und sportlich ab.

Am Ende bekamen alle Teilnehmer noch eine Brezel mit nach Hause.

Die Ergebnisse waren Nebensache, können aber bei Bedarf auf der Homepage im Bericht von Stephan Roder nachgelesen werden. Kein Teilnehmer ging mit Null Punkten nach Hause und alle werden im nächsten Jahr bestimmt wiederkommen.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers