Stuhlmüller-Turnier 2025, ein Bericht von Turnierpate Frank Lobbes

 

Samstag, 19.07.2025

Wie im Vorjahr durfte ich als Turnierpate zu unserem 1991 ins Leben gerufene Schnellschachturnier zu Ehren von Helmut Stuhlmüller begrüßen. Dieses Turnier hält auch die Erinnerung an den Bensberger Schachverein aufrecht, nach dessen Auflösung viele Mitglieder zu hochverdienten Bergischen Schachfreunden wurden. Mit 22 Teilnehmern waren nur knapp halb so viele Spieler an den Brettern wie 2024. Doch der Spannung an den zwei Tagen tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil wurden die Plätze auf dem Podest erst in der letzten Runde vergeben. Besonders erfreulich war die Meldung von 17 BSF-Mitgliedern. Mit Viktor Gudok von der SV Kreuztal e.V. ging sogar ein IM (Internationaler Meister, offizieller Titel der FIDE) in die 9 Runden.

Auch ein traditionelles Turnier kann in seinen Regeln überdacht und verbessert werden. Nach unglücklichen Zeitnotschlachten im vergangenen Jahr wurde die Bedenkzeit auf 20 Minuten pro Spieler plus 5 Sekunden Inkrement geändert, statt den 30 Minuten pro Spieler ohne Bonussekunden pro Zug. Als Zweites wurde unsere „Bergische Schachregel“, dass der König geschlagen werden darf, abgelöst durch das übliche Procedere, einen falschen Zug des Gegners zu reklamieren.

Turniersieger David Pieper

 

Ein Resümee vorweggenommen, die beiden Änderungen führten dazu, dass es keine regeltechnischen Unstimmigkeiten in den Partien gab.

 

Die ersten drei Runden begannen an zehn Brettern, da ein Teilnehmer wegen eines Arzttermins erst zur vierten Runde antreten konnte und ein Bergischer Schachfreund nur für den zweiten Spieltag gemeldet hatte. Gleich in der ersten Runde gab es zwei Außenseitersiege, wobei es auch den an Nummer fünf gesetzten Turnierpaten gegen den ehemaligen Turnierleiter der BSF, Stephan Roder erwischte. In der zweiten Runde folgten noch größere Überraschungen: Die beiden Topgesetzten Dawid Pieper und Philipp Gelsok (beide BSF) verloren gegen Klaus Scharff (SV Opladen) und unserem Ehrenmitglied Oswald Gutt. Sein lächelnder Kommentar zu seiner Eröffnungswahl: „Französisch ist wie Blutwurst, man mag es oder mag es nicht!“

 

Runde drei war dann für Klaus Scharff und Oswald Gutt schon das Ende der kleinen Siegesserie. An die Spitze des Klassements setzten sich Manfred Harringer und Viktor Gudok mit drei Punkten. Nach der Catering-Pause zwischen den Runden drei und vier saßen sich die beiden auch am Spitzenbrett gegenüber. IM Viktor Gudok holte sich den Punkt und die alleinige Tabellenführung vor Manfred Harringer, Dawid Pieper, Philipp Gelsok und Wolfgang Preiß, alle mit 3 Punkten.

 

In der letzten Runde des Samstags, Nummer fünf, schob sich das Feld wieder etwas zusammen. Dawid Pieper stoppte Viktor Gudov, Wolfgang Preiß holte sich überraschend den Sieg gegen Philipp Gelsok und Klaus Scharff bewies seine starke Form im Turnier mit einem Gewinn gegen Manfred Harringer. Der starke Jugendspieler Jona Lüttgen von der SG Porz wurde in seinem Weg nach oben unerwartet von mir eingebremst. Damit hatten wir nach Tag eins vier Spitzenreiter mit je vier Punkten, namentlich Dawid Pieper, Viktor Gudok, Klaus Scharff und Wolfgang Preiß, gefolgt von fünf Spieler mit drei Punkten, nämlich Manfred Harringer, Philipp Gelsok, Michael Urban, Jürgen Hertling und Frank Lobbes (alle BSF). Tatsächlich ist ein Spieler, der am Ende auf dem Podest landet, nicht in dieser Aufzählung!

 

Sonntag, 20.07.2025

Spannung war vorprogrammiert bei der engen Situation an der Spitze des Feldes. Klar war auch, dass sich in der sechsten Runde der eine oder andere erst einmal aus dem Titelkampf verabschieden müsste. Dazu gehörten Manfred Harringer, der gegen Philipp Gelsok den Kürzeren zog, und leider auch ich, denn Michael Urban bewies großartige Endspieltechnik. Den Platz an der Sonne teilten sich nach der Runde Dawid Pieper und Klaus Scharff, die Wolfgang Preiß und Viktor Gudok besiegen konnten. Jürgen Hertling und Jona Lüttgen schafften den Anschluss an die Spitzengruppe. So sah die siebte Runde Jürgen Hertling an Brett eins gegen Dawid Pieper, der sich allerdings als zu stark erwies. Philipp Gelsok holte sich den Punkt gegen Klaus Scharff und zog mit fünf Punkten mit ihm gleich, ebenso wie Viktor Gudok, der Wolfgang Preiß aus dem Kampf um die Spitzenplätze zurückwarf. In Lauerstellung brachte sich Jona Lüttgen, der Michael Urban bezwang und jetzt auf viereinhalb Punkte kam.

 

Vor den letzten beiden Runden konnten sich die Teilnehmer noch einmal stärken. Karl-Heinz Steinhausen, Christian und Niels Eberl sorgten an beiden Spieltagen mit selbstgemachten Frikadellen, belegten Brötchen, Bockwürstchen, Kuchen und Muffins für beste Verpflegung zum kleinen Preis. Neben alkoholfreien Getränken und dem Angebot, ein leckeres Kölsch zu erstehen, gab es an beiden Tagen Sekt (mit oder ohne Orangensaft) als Geschenk des Gastgebers. Unsere durchweg gut gelaunten und sportlich fairen Teilnehmer, egal ob an der Spitze, im Mittelfeld oder am chancenreichen Ende der Tabelle, hatten sich die beste kulinarische Verwöhnung verdient. An dieser Stelle ein besonders großes Dankeschön an das Catering-Team!

 

Danach ging es wieder um die besten Züge. Die Nummer eins und zwei der Setzliste, Philipp Gelsok und Dawid Pieper, spielten eines der wenigen Remis im Turnier, was Dawid in der Tabelle einen Punkt Vorsprung vor der letzten Runde auf die Verfolger sicherte. Viktor Gudok konnte davon profitieren und schob sich durch einen Sieg gegen Jürgen Hertling an Philipp vorbei. Jona Lüttgen zog mit Philipp gleich, er gewann gegen Klaus Scharff und erreichte vor Runde neun beachtliche fünfeinhalb Punkte. Mit fünf Punkten hatte Manfred Harringer, der Dieter Klein bezwang, noch eine kleine Chance, den dritten Rang zu erreichen.

 

Die letzte Runde der zwei sehr harmonischen und freundschaftlichen Turniertage stand an. Spannende Partien mit fairen, gut gelaunten Spielern lagen hinter uns. Es war mir eine Ehre, vor Freigabe der Runde allen Teilnehmern, unseren guten Seelen an der Brötchentheke und unserem Turnierleiter Philipp Gelsok, der wie im Vorjahr die EDV übernommen hatte, meinen persönlichen Dank auszusprechen. Auch der AWO Bergisch Gladbach, die uns zu sehr fairen Konditionen in den Räumlichkeiten unsrem Sport nachgehen lässt, möchten auf diesem Weg der Dank der Bergischen Schachfreunde zukommen lassen. Danach ging es in die entscheidenden Partien.

 

Dawid Pieper lies nichts anbrennen und sicherte sich mit einem Gewinn gegen Manfred Harringer den Turniersieg. Platz zwei im Visier hatte IM Viktor Gudok, aber er wurde von Jona Lüttgen geschlagen und fand sich am Ende auf Rang fünf. Jona kam damit auf den dritten Platz, ein richtig tolles Ergebnis nach einer grandiosen Aufholjagd am zweiten Tag des Turniers. Den zweiten Platz sicherte sich, punktgleich mit Jona, unser Turnierleiter Philipp Gelsok, der sich gegen Michael Urban den Punkt holte und am Ende die etwas bessere Buchholz-Wertung im Vergleich zu Jona aufwies. Beachtlich und vielleicht etwas unglücklich der vierte Platz von Klaus Scharff, dessen starker Auftritt in den beiden Tagen viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Den Jugendpreis gewann Johannes Pieper, der sehr gute 50 Prozent der möglichen Punkte erreichte.

 

Zum Schluss mein Dank an Oswald Gutt und Christian Eberl für das positive Feedback an mich für die Turnierpatenschaft, das ich an alle Helfer ein zu eins weitergeben darf. Es hat riesig Spaß gemacht und ich hoffe, auch in 2026 diese dankbare und ehrenvolle Aufgabe übernehmen zu können.

Jahreshauptversammlung 2025!

Liebe Mitglieder,

am Freitag, 13.06, richten die BSF die diesjährige Jahreshauptversammlung aus.

Es gibt spannende Themen und der Vorstand freut sich über  auf eine zahlreiche Beteiligung.

Jochen Eilers
Referent für Öffentlichkeit!

Unsere Zweite: Aufstieg in die Verbandsliga! Ein Bericht von Frank Lobbes


Am Tag des meteorologischen Sommeranfangs, dem 01. Juni, sollte sich zeigen, ob für den Zweitplatzierten der Bezirksliga West, den Brühler SK 3, oder für unsere Zweite als Vizemeister der Bezirksliga Ost die Sonne besonders hell scheinen sollte. Es ging in dieser Relegation um den Aufstieg in die SVM Verbandsliga.

Wir konnten, in Brettreihenfolge, mit Christian Heckötter, Andreas Dreiocker, Stefan Gutt, Wolfgang Preiß, Frank Lobbes, Wolfgang Krug, Mannschaftsführer Christian Eberl und Detlef Krämer in starker Besetzung antreten. Das war besonders wichtig, weil die Schachfreunde aus Brühl als leichte Favoriten gelten konnten. Doch fehlten ihnen zwei der Top-5 Spieler, womit von einem Duell auf Augenhöhe gesprochen werden konnte.
Mit etwas Verspätung und nach herzlicher Begrüßung durch die Mannschaftskapitäne gab Wettkampfleiter Joachim Raabe, der mir an Brett 5 gegenüber saß, die Bretter frei. Dass zwei Spieler unserer Gäste erst ein paar Minuten später eintrafen, weil ihnen die Gladbacher Straßen wohl einen Streich gespielt hatten, war ohne Einfluss auf das weitere Geschehen.

Erst einmal geschah relativ wenig. Nach fast eineinhalb Stunden war an allen Brettern noch alles offen. Ein Indiz für die hohe Konzentration und gebotene Vorsicht angesichts des hohen Ziels. Die kompliziertesten Stellung waren augenscheinlich an Brett 4 mit Wolfgang Preiß, der Zug um Zug am Druck gegen Ingo Rieber arbeitete, und an Brett 7, wo sich taktische Verwicklungen im Zentrum abzeichneten. Wolfgang Krug befand sich bereits in einem schwierigen Endspiel der Springerpaare gegeneinander.

Die erste Punkteteilung erreichte Andreas Dreiocker, der seinen Eröffnungsvorsprung nach einem Skandinavier nicht vergrößern konnte und die Partie in ein ausgeglichenes Turmendspiel „hinein plätscherte“, wie er es beschrieb. Kurz danach zog Wolfgang Krug nach und einigte sich mit dem starken Boris Kart auf Remis. Ein Erfolg, da Boris in der Saison mehr als 80 Prozent der möglichen Punkte eingefahren hatte.

Leider gerieten wir in Rückstand, als Christian Eberl in einer „normalen Partie“, wie er es nannte, in Zeitbedrängnis eine Figur verlor. Da wir an den Brettern eins, drei und vier recht chancenreich standen blieb der Optimismus erhalten. Am fünften und achten Brett mit Detlef Krämer sah es ausgeglichen aus. Auch unsere Kiebitze, der Vorsitzende Johannes Selbach, Ehrenmitglied Oswald Gutt und Stammersatz Andreas Winckler ließen sich durch den Rückstand nicht aus der Ruhe bringen.

Christian Heckötter, der an Brett eins während der Saison die schwersten Spieler vor sich hatte, holte den nächsten halben Punkt. Gegen den Spitzenspieler Friedhelm Heuser, mit einer DWZ über 2000 ein Großkaliber der Bezirksligen und mit einer Punktausbeute von ebenfalls über 80 Prozent ein wichtiges Ergebnis unseres Spitzenbretts, zumal nach Christians Aussage die Bauernstruktur am Ende eher gegen ihn sprach. Derweil bauten Stefan Gutt an Brett drei und Wolfgang Preiß am vierten Brett weiter Druck auf. Ich versuchte am fünften Brett möglichst fehlerfrei meine Pirc-Verteidigung durchzuziehen und am Damenflügel mit den Bauern vorzustoßen.

Dann überschlugen sich nach über zweieinhalb Stunden die Ereignisse: Wolfgangs Kontrahent griff in der Verteidigung fehl, und konsequent nutzte Wolfgang die Chance, mit starkem Figurenspiel die Deckung von Ingo Rieber zu zerschlagen. Sein Gewinn bedeutete mehr als den Ausgleich, da bei einem Unentschieden des Mannschaftskampfs die Berliner Wertung zum tragen kommen sollte. Fast gleichzeitig traf auch Joachim Raabe gegen mich die unglücklichen Entscheidungen, zu früh einen Bauernvorstoß im Zentrum zu wagen, was ihm nach einem Zwischenzug meinerseits diesen Bauern ersatzlos kostete, und mir dann noch die a-Linie zu öffnen. Technisch war es die Vorentscheidung.

So sah es auch Stefan Gutt, der in vorteilhafter, aber nicht entschiedener Stellung, Remis mit Anguel Vladimirow vereinbarte. Damit war klar, dass bei einem Sieg am fünften Brett der Aufstieg in trockenen Tüchern wäre, unabhängig vom Ergebnis am achten Brett. Dort kämpfte unser ‚Debütant‘ Detlef Krämer, erst im Laufe der Saison zu uns gewechselt, ein spannendes, meist ausgeglichenes Match.

Joachim Raabe versuchte noch alles aus der Stellung zu holen, büßte dabei aber zwei weitere Bauern ein und konnte Vereinfachungen nicht verhindern. Erst als kein Gegenspiel mehr möglich war gab er mit fairem Händedruck auf. Wir hatten es geschafft!

Zuletzt einigten sich Detlef Krämer in der letzten Partie auf ein friedliches Ende des Wettkampfs, den wir mit 4½ zu 3½ für uns entscheiden konnten.
Die dritte Mannschaft des Brühler SK war die erwartet schwere Hürde auf unserem überraschenden Weg in die Verbandsliga, und jederzeit fair und freundschaftlich trotz des sportlich hohen Ziels. Dafür unser Dank und Respekt!

Neben den acht Spieler, die heute am Brett saßen, hatten auch Thomas Kremer und Andreas Winckler aus unserer Zweiten und die Ersatzspieler Christian Schüers, Michael Hoferichter, Johannes Selbach und Florian Ehmann ihren wertvollen Beitrag zu dem Erfolg geleistet.

Unsere Zweite wird nächste Saison in der Verbandsliga schwere Aufgaben zu lösen haben. Wir dürfen gespannt sein, wie die Reise auf den 64 Feldern weitergeht.

Aufstiegsspiel für die 2. Mannschaft der Bergischen Schachfreunde

Am Sonntag, 01.06, spielt unsere 2. Mannschaft ein Aufstiegsspiel gegen den Zweitplatzierten der Bezirksliga West, dem Brühler SK3 um den Aufstieg in die Verbandsliga. Das Spiel findet um 11.00 Uhr in unserem Vereinsheim in der AWO statt.

Wer unsere Mannschaft um Mannschaftsführer Christian Eberl unterstützen und sich das Spiel ansehen will, ist herzlich willkommen.

Außerdem findet an diesem Wochenende die Kölner Stadtmeisterschaft im Schach in den Räumen der Gothaer Zentrale in Köln-Zollstock statt. Unser Verein ist durch etliche Spieler vertreten. Viel Erfolg!

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Jochen Eilers gewinnt den Vereinspokal 2025

Routinier Jochen Eilers gewann den diesjährigen Vereinspokal der BSF und konnte damit den Titel des Pokalsiegers erfolgreich verteidigen.

13 Spieler waren angetreten, um den Pokal 2025 zu gewinnen. Das Turnier wurde sehr gut von Turnierdirektor Philipp Gelsok organisiert und im KO-System durchgeführt.

Im ersten Halbfinale setzte sich Philipp Gelsok gegen Michael Urban im Blitzen durch, nachdem die spannende „lange Partie“ remis ausgegangen war. Im zweiten Halbfinale setze sich Jochen Eilers mit Weiß gegen Manfred Harringer durch.

Das Finale war lange Zeit sehr ausgeglichen. Im Mittelspiel gewann Eilers schließlich eine Figur für zwei Bauern. Philipp Gelsok fand in Zeitnot nicht mehr die besten Verteidigungszüge uns musste sich schließlich nach 46 Zügen geschlagen geben.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Lisa Nölle holt WM-Titel bei der ACO Schachweltmeisterschaft, ein Turnierbericht von Michael Hoferichter

Bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung der ACO Schachweltmeisterschaft auf der griechischen Insel Kos sicherte sich Lisa nach packendem Turnierverlauf mit 7 aus 9 den Turniersieg und krönte sich zur Schachweltmeisterin in ihrer Ratinggruppe. Michael Nölle bot ebenfalls in der darüberliegenden Gruppe mit 5 aus 9 eine gute Leistung und blieb bis kurz vor Schluss auf Treppchenkurs. Beide nahmen bereits zum dritten Mal an diesem Turnier teil.

Für mich war es die Erstausgabe in der Südägäis und ich verfehlte, in der gleichen Gruppe wie Michael spielend, die 50 Prozent Hürde mit 4 aus 9 nur knapp. Lisa war hierbei im Übrigen die einzige „Bergische“, die sich nicht schonte und alle zwei Doppelrunden spielte, während Michael und Michael sich 2 Byes gönnten.

Das Turnier selbst war wieder hervorragend von GM Falko Bindrich und IM Tobias Hirneise organisiert.

Das Hotel bot den 130 Teilnehmern mit seinen tollen Spielsälen, dem Interieur und den tollen Ausblicken auf die umliegenden Dodekanesinseln eine traumhafte Kulisse zur Ausübung des königlichen Spiels, welche nicht nur uns, sondern auch den zahlreichen „Wiederholungstätern“ unter den internationalen Gästen gefiel.

Wer einmal Schach unter südlicher Sonne in netter, geselliger Atmosphäre und luxuriösem Ambiente genießen und zahlreiche Urlaubsfreuden nicht zu kurz kommen lassen möchte, der liegt hier mit Sicherheit nicht falsch. Vorsicht Suchtfaktor!

Unsere Zweite: Vize-Meister der Bezirksliga Ost! Ein Bericht von Frank Lobbes

Ein wenig Nervosität mag den einen oder anderen, mich zum Beispiel, vor dem letzten Mannschaftskampf in der Bezirksliga Ost ergriffen haben. Schließlich hatten wir im engen Aufstiegsrennen eine ausgezeichnete Ausgangsposition (siehe Mannschaftsbericht zum 8. Spieltag). Nach dem Mannschaftsfoto (leider ohne Wolfgang Preiß, unser zuverlässiges Brett fünf) und der Ankündigung freier Getränke für alle begann an sieben Brettern der Wettkampf mit den SF Köln-Mülheim 1.

Richtig gelesen, der Platz gegenüber Andreas Dreiocker an Brett zwei blieb leer. Natürlich ein Vorteil für uns und Andreas hat es damit geschafft, ungeschlagen durch die Saison zu kommen. Eine großartige Leistung, da er zweimal am Spitzenbrett und fünfmal an Brett zwei nur starke Gegner vor sich hatte.

Die erste Stunde verlief gewohnt mit der Suche nach Vorteil in der Eröffnung. Christian Heckötter baute sich holländisch gegen Volkmar Schwan auf, Stefan Gutt spielte Damengambit mit German Gossmann und Frank Lobbes hatte ein Dreispringerspiel gegen Stephan Beyer auf dem Brett.

An Fünf wurde sizilianisch zwischen Wolfgang Krug und Patrick Behrens eröffnet, und Thomas Kremer spielte einen „seltsamen“ Skandinavier gegen Sebastian Böhme, wie er selbst feststellte. Die Pirc-Verteidigung von Andreas Winckler an Brett sieben mit Helmut Hirche sah ebenso seriös aus wie die Italienische Partie von Mannschaftsführer Christian Eberl gegen Martin Schreiner an Brett acht..

Stefan an Brett drei hat eine sensationelle Saison gespielt mit seinen vier Siegen und drei Unentschieden bei nur einer Verlustpartie am ersten Spieltag. Er ließ seinen Kontrahenten in eine Eröffnungsfalle laufen, die ihm einen Offizier für nur einen Bauern einbrachte. Sein Bruder Oswald, als Kiebitz dazugekommen, meinte zwar, dass die Falle schon im „Schachbuch für Neandertaler“ stehe, aber man muss dieses Buch auch kennen.

2:0 mit einem Extrapunkt wegen des kampflosen Brettes sollte eigentlich Sicherheit geben. Trügerisch, immerhin hatte Mülheim schon Porz aus dem Aufstiegsrennen geworfen und erwischte uns kurz nach 13 Uhr mit einem Doppelschlag. Thomas Kremer hatte Tag der offenen Tür am Königsflügel und keine Türsteher für seinen Monarchen abgestellt. Sebastian Böhme zerlegte ihn sehenswert. Minuten später übersah Christian Eberl eine zu einfache Drohung: Abzugsschach und Damengewinn für Martin Schreiner. Da wurde es direkt dunkel für Christian, acht Stunden vor Sonnenuntergang.

Andreas Winckler brachte uns 20 Minuten später wieder in Führung. Erst gewann er einen Bauern, dann die Qualität und zu guter Letzt für uns noch einen Turm. Zuviel für Helmut Hirche, der sich geschlagen gab. Dadurch brauchten wir nur noch einen Punkt an den verbliebenen der Brettern.

Am Spitzenbrett hatte Christian (soweit ich das beurteilen kann) stetig den Raumvorteil von Volkmar Schwan egalisiert und auf ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern zugesteuert. Ich hatte an Brett vier früh einen Bauern geopfert, um Stephan Beyer gleich zwei isolierte Doppelbauern als Denksport zu bescheren, und sah mich mit einem „ewigen Springer“ im Zentrum in Vorteil. Wolfgang Krug hatte taktisch die besseren Optionen am fünften Brett. Klar entschieden war keine der Partien.

Um kurz vor halb drei musste ich schweren Herzens einsehen, dass Stephan Beyer die Brettmitte so verrammelt hatte, dass ein Durchbruch nicht mehr möglich war. Im 32. Zug hatte ich Remis noch abgelehnt, im 50. Zug bot ich es selbst an. Für die Mannschaft ein guter halber Punkt, da der nächste friedliche Ausgang bereits den Gewinn des Mannschaftskampfs bedeutete. Und diese Punkteteilung sicherte uns Wolfgang Krug mit seiner soliden Spielführung gegen Patrick Behrens. Der zweite Platz in der Beziksliga stand damit fest.

Christian hatte sich allerdings ein vorteilhaftes, viel Geduld erforderndes Endspiel aufgebaut. Als stärkster Spieler unserer Zweiten zeigte er seine Qualität, die in der Theorie schwierige Konstellation gleichfarbiger Läufer im Bauernendspiel zu einem hochverdienten Gewinn umzumünzen. Sein bemerkenswerter Einsatz führte zu einem etwas zu spannenden 5:3, oder wie im KSV gerechnet wird, 18:13.

Doch das Aufstiegsdrama ist noch nicht zu Ende. Parallel gewann KSK Dr. Lasker 3 bei den SF Rodenkirchen 1 mit 18:14 und sicherte sich den ersten Platz der Bezirksliga Ost. Es muss ein großer Wettstreit gewesen sein, keine Partie endete Remis! Herzliche Gratulation an den Meister!

Wir zogen an Rodenkirchen vorbei auf Platz zwei und werden uns, wenn meine Informationen richtig sind, uns noch einem Stichkampf mit den Brühler SK 3 stellen. Eine wirklich herausfordernde Aufgabe, bei der Brühl als Favorit gelten darf. Aber wer hatte vor der Saison damit gerechnet, dass unsere Zweite so weit kommen kann? Also: Alles ist möglich!

 

Die BSF I spielen im letzten Saisonspiel in der NRW-Klasse 4:4 gegen den SK Godesberg II und steigen in die Regionalliga ab

Im letzten Saisonspeil in der NRW-Klasse 4 spielte die erste Mannschaft der BSF ein achtbares 4:4 Mannschaftsremis geben den SK Godesberg II. Leider reicht das Ergebnis nicht und wir steigen in die Regionalliga ab.

Vor dem Spiel hatten wir noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Bei einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage von Wattenscheid beim Tabellenvorletzten Hilden würden wir die Klasse halten.

Natürlich wollten wir unseren Teil erfüllen und mit einem Sieg die Chancen wahren. Leider fehlten drei Stammspieler und wir mussten kurzfristig auf unser Spitzenbrett David Pieper verzichten. Trotzdem gingen wir engagiert zu Sache. Godesberg, für die es um nichts mehr ging, war auch mit einigen Ersatzspielern angetreten, wodurch ein knappes Ergebnis zu erwarten war.

Leider übersah Andreas Müller an Brett sieben einen Figurenverlust und wir gerieten so in Rückstand. Stefan Bosbach und Jochen Eilers spielten Remis. Manfred Harringer an Brett zwei brachte uns nach einer starken Leistung in einen taktisch geprägten „Skandinavier“ mit seinem Sieg den Ausgleich.

 

Oswald verlor am 5. Brett, als sein mutiges Figurenopfer in Sizilianer nicht durchschlug und abgewehrt wurde.

 

Frank Lobbes, der kurzfristig eingesprungen war, brachte uns postwendend den Ausgleich, als sein Gegner in schlechter Stellung die Zeit überschritt. Frank hatte vorher ein Remis abgelehnt, mehr und mehr Druck aufgebaut und sein Gegner in Zeitnot gebracht.

Solche Ersatzspieler muss man haben. Frank, weiter so!!

Zu diesen Zeitpunkt beim Stand von 3:3 keimte Hoffnung auf, da Hilden gegen Wattenscheid mit 3:2 führte.

Hans Josef sah sich nach dem Morra-Gambit des Gegners einem starken Angriff nach einen Figurenopfer gegenüber. Nach langer und zäher Verteidigung musste er sich schließlich einem Mattangriff geschlagen geben.

Harm-Wulf Thelen erzielte aber nach einer positionell starken Partie den Ausgleich und stellte das Mannschaftsremis sicher. Auch Wattenscheid hatte zwischenzeitlich in Hilden ein Mannschaftsremis erzielt.

 

 

Somit sind wir knapp aber letztlich nicht unverdient in die Regionalliga abgestiegen. Wie es aussieht, bleibt die erste Mannschaft größtenteils erhalten, so dass wir in der nächsten Saison in der Regionalliga den direkten Wiederaufstieg anpeilen können.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Manfred Harringer von den BSF wird mit der Jugendbetreuermedaille des Rheinisch-Bergischen Kreises geehrt

Manfred Harringer wurde aufgrund seiner herausragenden Verdienste um die Jugendarbeit bei den Bergischen Schachfreunden vom Landrat Stefan Santelmann mit der Jugendbetreuermedaille des Rheinisch-Bergischen Kreises geehrt.

Hierzu gratulieren ihm die BSF ganz herzlich.

Stolz überreichte der 1. Vorsitzende der BSF, Johannes Selbach, die Medaille und die dazu gehörige Urkunde.

Laudatio zur Verleihung der Jugendbetreuermedaille an Manfred Harringer durch den Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises

Als einer der spielstärksten Aktiven bei den Bergischen Schachfreunden ist Manfred Harringer seit vielen Jahren auch ein besonders engagierter Trainer und Botschafter des Schachspiels. Kinder und Jugendliche jeden Alters und jeder Spielstärke, gleichermaßen Mutige und Zurückhaltende, Jungen und Mädchen, spricht er durch sein zugewandtes Auftreten an und weist sie geduldig in direkten Begegnungen in die Geheimnisse des komplexen Schachspiels ein, macht auch nach Niederlagen immer wieder Mut und findet positive Ansätze zur Verbesserung der Spielweise. Talente erkennt er frühzeitig und setzt sich für deren Weiterentwicklung ein.

Sein Gruppenunterricht ist stets bestens vorbereitet und deckt ein gewaltiges Themenspektrum ab.

Außerhalb des Schachvereins betreut Manfred Harringer außerdem die Schach-AGs an einer Grundschule und an einem Gymnasium im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers