Archiv des Autors: Jochen Eilers
Erfolgreiches Auswärtsspiel unserer Zweiten
Am 4. Spieltag der Verbandsliga Nord gastierte unsere zweite Mannschaft bei der zweiten Mannschaft der Langenfelder Schachfreunde. Die Langenfelder waren mit 5 Mannschaftspunkten aus den ersten 3 Runden gut in die Saison gestartet, während unsere 2. lediglich einen Mannschaftskampf bisher gewinnen konnte und die anderen beiden unglücklich verlor. Von daher waren weitere Mannschaftspunkte dringend nötig. Während wir in Bestbesetzung antreten konnten, spielte bei Langenfeld lediglich 1 Spieler aus dem Stamm-Achter mit, so dass wir uns durchaus etwas ausrechneten.
Nach einer Stunde einigte sich Oswald mit seinem Gegner nach einigem Abtauschen im Zentrum auf Remis, kurze Zeit später folgte Roman an Brett 4. Die anderen Partien gestalteten sich allerdings langwieriger.
Wolfgang Krug an Brett 8 spielte gegen seinen Gegner einen verkappten Sizilianer. Sein Gegner versuchte auf f7 mit dem Springer rein zu opfern, übersah allerdings, dass dieses Opfer nicht ging. Somit spielte Wolfgang von da an mit Springer mehr und konnte nach ca. 2,5 Stunden diesen Vorteil in einen Sieg umwandeln.
Kurze Zeit später war dieser Vorteil allerdings schon wieder dahin, da Christian am Spitzenbrett seinen Gegner in seine Verteidigungsstellung eindringen ließ. Somit stand es nach 4 Partien 2:2.
Stefan an Brett 3 schlug mit seinem Läufer früh auf h7, sein Gegner nahm dieses Opfer allerdings nicht an. Mit einem Bauern mehr sah es für ihn eine Weile durchaus etwas besser aus, sein Gegner spielte allerdings gut dagegen, tauschte die Damen, und auch Stefans Versuche, mit 3 Leichtfiguren gegen den gegnerischen König zu spielen führten nicht zu etwas Zählbarem, so dass am Ende auch an Brett 3 ein Remis zu Buche stand.
Somit mussten es Andreas, Frank und Wolfgang Preiß richten. Frank erkämpfte sich gegen seinen Gegner nach einigem Abtauschen auf einmal einen Angriff mit seinem König auf den gegnerischen Springer, der plötzlich kein Feld mehr hatte. Allerdings bekam sein Gegner für den Springer 3 Bauern, so dass auch das noch nicht zum Erfolg führte. Frank gab den Springer wieder zurück, bekam dafür 3 Bauern und konnte anschließend im Endspiel weitere Bauern erobern und seine Partie schließlich siegreich gestalten.
Andreas an Brett 2 hatte zunächst eine Qualität gewonnen, konnte dies jedoch nicht weiter umsetzen; schließlich gab er die Qualität zurück, und bei einem reinen Turmendspiel mit jeweils 1 Turm und 3 Bauern einigte man sich auf Remis.
Es stand 4:3, und wir konnten den Mannschaftskampf somit nicht mehr verlieren. Allerdings wollten wir gewinnen. Wolfgang Preiß an Brett 7 erkämpfte sich früh im Partieverlauf einen Mehrbauern, sein Gegner spielte aber lange Zeit stark dagegen, und Wolfgang musste aufpassen, dass er nicht unter die Räder geriet. Mit viel Kampfeswillen und Ausdauer konnte er jedoch am
Endspiel trotz gegnerischem Turm gegen Läufer auf Grund dreier Mehrbauern die Partie siegreich gestalten und somit die Mannschaftssieg unter Dach und Fach bringen.
Mit 5:3 gewannen wir am Ende und stehen in der Tabelle mit nun 4:4 Mannschaftspunkten im Mittelfeld. Weiter geht es im neuen Jahr, dann empfangen wir am 11.01. die 4. Mannschaft von KKS.
1. Mannschaft nach dem Sieg gegen Eschweiler SC I auf dem 2. Platz in der Regionalliga
Im vierten Saisonspiel musste die erste Mannschaft der BSF zuhause gegen den Eschweiler SC I antreten. Wir traten in der Stammbesetzung an, Eschweiler allerdings mit einigen Ersatzleuten.
Karl-Heinz kümmerte sich wieder liebenswürdigerweise um die Getränkeversorgung.
Nacheinander kam es an den ersten drei Brettern bei Dawid, Philipp und Stefan in jeweils ausgeglichener Stellung zur Punkteteilung.
Hans-Ulrich brachte uns durch seinen Sieg in Führung.
Manfred profitierte davon, dass sein Gegner einen Springer einstellte und bald die Partie aufgab.
Unser Vorsprung vergrößerte sich.
Joachim einigte sich in ebenfalls ausgeglichener Stellung auf Remis.
Hans-Josef gewann im Mittelspiel einen Bauern und nutzte den Vorteil zum Gewinn der Partie.
Ich spielte – wie häufig – als Letzter und versuchte bei gleicher Bauernzahl ein Endspiel „Springer gegen Läufer“ zu gewinnen. Kleinere Ungenauigkeiten meinerseits führten dann doch zur Punkteteilung
19:13 für BSF 1.
Damit sind wir in der Regionalliga auf dem 2. Platz, der zum Aufstieg berechtigen würde!
Mannschaftsführer
Harm-Wulf Thelen
Hans Friske Schnellschachturnier 2025
Am 22.11.2025 richteten die Bergischen Schachfreunde zum zweiten Mal das Hans-Friske Schnellschachturnier aus. Es wurde zu Ehren des verstorbenen Schachfunktionärs und Jugendtrainers Hans Friske veranstaltet.
Mit 94 Spielern aus ganz NRW und sogar aus Heidelberg und Hamburg verzeichnete das Turnier einen neuen Teilnehmer-Rekord und brachte die Kapazitäten im Haus Steinbreche an ihre Grenzen.
Gesponsert wurde das Turnier von der Bensberger Bank und der Fa. milaTEC, so dass ausreichende finanzielle Mittel für die Miete, das Catering und die Preise zur Verfügung standen und optimale Bedingungen gegeben waren.
Die Turnierdirektoren Philipp Gelsok und Michael Nölle organisierten dabei zusammen mit einen Helferteam ein perfektes Turnier, das bei den 94 angemeldeten Teilnehmern keine Wünsche offen ließ. Neben den hervorragenden Rahmen- und Spielbedingungen wurden alle Teilnehmer mit Frühstück, Mittagessen, Getränken, Kaffee und Kuchen verköstigt.
In der Mittagspause gab es Zeit für Gespräche mit den anderen Schachfreunden, was rege genutzt wurde und die Teilnehmer wurden mit launigen Interviews unterhalten.
Gespielt wurde ein Schnellschachturnier von neun Runden mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten je Spieler und Partie. Das hochklassige Teilnehmerfeld, in dem mit Isaac Garner sogar ein Internationaler Meister aus Hamburg war, wurde nach Spielstärke in vier Gruppen eingeteilt, wobei es im Sinne von Hans Friske eine eigenständige Jugendgruppe gab.
Alle Partien wurden kollegial und fair gespielt, so dass Schiedsrichter Andreas Schell keine großen Probleme mit der Leitung hatte und mit großer Souveränität bestach. Die Ansage: „Turnierruhe“ und einige strenge Blicke reichten völlig aus, um eine ruhige Atmosphäre zum Überlegen zu gewährleisten. Einige „unmögliche Züge“ wurden mit einer Zeitstrafe von 2 Minuten geahndet.
Nach über 400! ausgekämpften und oft hochklassigen Partien standen die Sieger der jeweiligen Gruppen fest. Allein die Herkunft der Sieger zeigt schon die Vielfalt der teilnehmenden Vereine.
Gruppe A:
1. IM Isaac Garner (Hamburger SK)
2. Ilja Belyaev (Vereinslos)
3. Christopher Holzem (SF Heidelberg)
Gruppe B:
1. Marc Richters (SC Rochade Rütt)
2. Wolfgang Steinbach (SG Solingen)
3. Oswald Gutt (BSF)
1. Felix Reimer (Düsseldorfer SK)
2. Orlando Özer (BSF)
3. Wolfgang Krug (BSF)
Gruppe Jugend:
1. Bardi Aminmansour (SC Agon Neumünster)
2. Julius Botvinnik (Düsseldorfer SK)
3. Sai Rit Arvapalli (Düsseldorfer SK)
Alle Platzierungen sind auf der HP unter dem Link: Hans-Friske-Schnellschachopen 2025 | Bergische Schachfreunde von 1923 e.V. einsehbar. Fotos findet Ihr hier.
Weitere Berichte folgen in Kürze.
Das Turnier war ein voller Erfolg und wurde von allen Teilnehmern gelobt. Die BSF planen, das Turnier wegen des großen Erfolges auch 2026 wieder durchzuführen.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit BSF
Jochen Eilers
Wolfgang Wieferig ist Stadtmeister im Schach in Bergisch Gladbach 2025
Traditionsgemäß richteten die Bergischen Schachfreunde (BSF) 2025 wieder die offene Stadtmeisterschaft im Schach in Bergisch Gladbach aus. Das Turnier fand an sieben Spielabenden wieder unter sehr guten Spielbedingungen in der AWO, dem Vereinsheim der BSF, statt. Finanziell möglich machte die Durchführung des Turniers wieder der Sponsor Bensberger Bank.
Der Vorsitzende der BSF, Johannes Selbach, begrüßte insg. 27 Schachfreunde aus Bergisch Gladbach, Köln und Umgebung, die sich den Titel des Stadtmeisters sichern wollten. Das Turnier wurde im Modus des Schweizer Systems mit sieben Runden ausgelost und wurde von Turnierleiter Philipp Gelsok hervorragend geleitet. Alle Teilnehmer spielten engagiert, motiviert und sehr fair. Es ergaben sich viel spannende und hochklassige Spiele, die zum Teil über vier Stunden dauerten.
An der anschließenden Siegerehrung nahmen auch der neue Bürgermeister vorn Bergisch Gladbach, Marcel Kreuz, und der 1. Vorsitzende des Stadtsportverbandes Bergisch Gladbach, Dettlef Rockenberg teil. Beide zeigten sich von den Leistungen der Teilnehmer und von der Jugendarbeti der BSF beeindruckt.
Den Titel des Stadtmeisters von Bergisch Gladbach 2025 sicherte sich Wolfgang
Wieferig vom SC Schach Uzipus. Er erzielte 6,5 Punkte aus 7 Partien und gab nur ein Remis per Bye ab. Auf dem 2. Platz landete Vorjahressieger Philipp Gelsok von den BSF, der fünf Punkte holte und sich nur dem Turniersieger geschlagen geben musste. Den 3. Platz sicherte sich Maximilian Schäde von den Schachfreunden Brakel aus Dortmund.
Die Ratingpreise in den verschiedenen Spielstärkeklassen gewannen Oswald Gutt (DWZ unter 1800) von den BSF, Jewgeni Radowinski (DWZ unter 1600) von der SG Porz und Michael Hoferichter (DWZ unter 1400), von den BSF. Den Seniorenpreis sicherte sich Horst Rosenauer von den BSF mit 4,5 Punkten.
Die Bergischen Schachfreunde wer den auch die Stadtmeisterschaft 2026 ausrichten und freuen sich auf zahlreiche Teilnehmer.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers
Erste Saisonniederlage in der Regionalliga für die BSF I gegen Euskirchen
Am 3. Spieltag der Saison in der Regionalliga Mittelrhein musste die 1. Mannschaft der BSF die erste Saisonniederlage gegen Euskirchen hinnehmen.
Die Niederlage war recht unglücklich, da wir einige gute Chancen verpasst haben.
Da mit Spitzenspieler Dawid Pieper und Mannschaftskapitän Harm-Wulf Thelen zwei Stammspieler fehlten, traten wir mit zwei Ersatzspielern, Paolo Becciu und Ihrem Berichterstatter, an. Nachwuchstalent Paolo Becciu gab sein Debut in der ersten Mannschaft. Er spielte mutig gegen das Morra-Gambit, musste sich aber letztlich in der sehr komplizierten Stellung dem Gegner an Brett acht geschlagen geben. Ich hatte am 7. Brett ein Opfer falsch eingeschätzt, geriet in eine aussichtslose Stellung und musste schließlich ebenso die Waffen zum Zwischenstand von 0:2 strecken.
Die anderen Stellungen waren alle aber sehr vielversprechend, so dass wir noch Hoffnung hatten. Stefan Bosbach an Brett zwei überspielte seinen Gegner im geschlossenen Sizilianer und holte den Anschlusspunkt. Starke Leistung. Hans-Josef Weiser und Uli Schüler kämpften sich beide mit Schwarz aus einer passiven Stellung an den Brettern vier und sechs zum Remis.
Beim Zwischenstand von 2:3 verlor Joachim Metzing seine Partie. Joachim hatte Druck aufgebaut und seine Stellung mit einem Bauernopfer noch verstärkt. Irgendwie verlor er aber den Faden und geriet in Zeitnot leider in eine verlorene Stellung.
Philipp Gelsok stand am Spitzenbrett immer aussichtsreich. Im Turmendspiel mit Mehrbauer zeigte
er wieder einmal seine hervorragende Endspieltechnik und gewann das Match.
Beim Stand von 3:4 blieb die Partie von Manfred Harringer. Er hatte zwischenzeitlich 3 Bauern im Endspiel mehr. Ein starker Springer des Gegners bereitete aber noch Probleme. Leider endete die Partie remis und wir verloren unglücklich mit 3,5:4,5.
Mit nunmehr 4:2 Mannschaftspunkten stehen wir immer noch auf Platz 3, was einen Relegationsplatz um den Aufstieg bedeuten würde.
Die nächsten Spiele gegen Eschweiler und den Tabellenführer Herzogenrath werden zeigen, wohin die Reise in dieser Saison gehen wird.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers
Wolfgang Wieferig ist Stadtmeister im Schach (Manfred Bosbach Turnier) in Bergisch Gladbach 2025
Die Bergischen Schachfreunde gratulieren Wolfgang Wieferig vom SC Schach Uzipus zum Titel des Stadtmeisters im Schach in Bergisch Gladbach 2025. Er erzielte 6,5 Punkte aus 7 Partien und gab nur ein Remis per Bye ab.
Am Freitag, 07.11 findet in der AWO ab 19.30 Uhr die Siegerehrung statt.
Ein ausführlicher Bericht mit allen Siegern und Rating-Preis- Sieger wird im Anschluss auf der Homepage veröffentlicht.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers
Unsere Zweite: Das Quäntchen Glück zu wenig Ein Bericht von Frank Lobbes
Bayer Leverkusen ist sehr namhafter Sportverein, vor allem im Fußball und der Leichtathletik seit langem erfolgreich. Doch auch die erste Schachmannschaft, die wir am ersten Novembersonntag als Gäste begrüßen durften, kann nach zwei Siegen in den ersten beiden Spieltagen der SVM Verbandsliga Nord auf eine gute Saison hoffen. Wir wünschten uns natürlich weitere Punkte für den Klassenerhalt. Da wir in kompletter Stammbesetzung antraten, während Leverkusen auf die beiden Spitzenbretter verzichten musste und mit zwei Stammersatzspielern und einem Ersatz aus ihrer dritten Mannschaft antrat, war die Hoffnung durchaus berechtigt.
Es lief nach freundlicher Begrüßung an allen Brettern hochkonzentriert an. An den acht Brettern kamen sieben verschiedene Eröffnungen zu Zuge, allein Sizilianisch bei Andreas Dreiocker am zweiten Brett gegen Harald Claßen und an Brett sechs, wo ich Wolfgang Jiritschka gegenüber saß, kam doppelt vor. Christian Heckötter am Spitzenbrett verteidigte sich mit Französisch gegen Stefan Böhm, am dritten Brett sah sich Stefan Gutt mit einem unregelmäßigen Königsbauernspiel von Sebastian Lessing konfrontiert. Ein Hauch Indisch am fünften Brett von Roman Tövs gegen Julian Petrovic und das Londoner System, das Klaus Henseler gegen unseren Oswald Gutt spielte, erweiterten die Palette an Eröffnungen. Wolfgang Preiß spielte zum ersten Male seit Jahren Italienisch gegen Pascal Scheidel und das Damengambit, das zwischen Wolfgang Krug und dem Leverkusener Sinan Yildiran gewählt wurde, ist ein Klassiker seit Jahrhunderten.
Wie konzentriert gekämpft und gerechnet wurde zeigt das Fehlen früher Remisen oder Entscheidungen. Andreas an Brett zwei büßte recht früh einen Bauern ein, ein kleiner Rückschlag. An den Brettern eins, drei und sieben entstanden fast zeitgleich nach einer Stunde Nistplätze für Offiziere im Zentrum, nämlich für Stefan Böhm auf Leverkusener Seite und unsere Spieler Stefan Gutt und Wolfgang Preiß. Am achten Brett bekam Wolfgang Krug erst zwei Bauern für die Qualität, doch ein Doppelangriff der gegnerischen Dame kostete einen davon, und der weitere Verlauf würde ganz schwer werden.
Das erste Remis gab es nach einem Angebot von Wolfgang Jiritschka an Brett sechs, das ich aufgrund der anrüchigeren Stellung wohl annehmen musste. Zu diesem Zeitpunkt waren fast zwei Stunden gespielt und vieles noch offen. Zwar hatten wir an den Brettern zwei und drei jeweils einen Bauern eingebüßt, die Bretter fünf und sieben sahen recht verrammelt aus, dafür waren die Chancen bei Christian Heckötter, Roman Tövs und Oswald Gutt durchaus gegeben. Wolfgang Krug kämpfte wacker in einem auf Verlust stehenden Endspiel.
Das zweite Remis, und wegen des Bauern weniger bei Angriffschancen des Gegenübers, nahm Andreas Dreiocker gegen Harald Claßen an. In der Analyse stellte sich die Position des Leverkuseners als eher vorteilhaft heraus, daher war es ein guter halber Punkt. Christian Heckötter und Stefan Böhm hatten recht lange mit ungleichfarbigen Läufern laviert und erkannten die Stellung kurz danach ebenfalls als Unentschieden an. Kurz vor zwei Uhr war der Wettkampf nach Punkten noch ausgeglichen.
Allerdings wagte Oswald nach langer Vorbereitung einen Bauernvorstoß im Zentrum, der ihn in der Folge gleich zwei Bauern kostete. Da war er auf die Verliererstraße abgebogen, hielt aber die Stellung taktisch und wandte den Trick des schnellen Spiels an. Ebenso kam Wolfgang Preiß immer mehr in Bedrängnis durch das geduldig nach vorne drückende Spiel von Pascal Scheidel. So sah es trotz der guten Remisaussichten bei Stefan Gutt und der leicht besseren Stellung von Roman Tövs nach keinem guten Ausgang für uns aus.
Ein sehr feines Qualitätsopfer traf unseren Wolfgang Preiß, der seine Stellung als konsolidiert erachtete, „wie aus dem Nichts“, wie er nach der Partie sagte. Die zwei weit vorgerückte Freibauern, die sich Pascal Scheidel durch das Opfer erspielte, kosteten am Ende Wolfgang eine ganze Figur. Seine Partie ging dem unvermeidlichen entgegen, währen Roman Tövs kein Durchkommen gegen Julijan Petrovic gelang und sich die beiden auf eine Punkteteilung einigten. Dann kam, was sich abgezeichnet hatte: Wolfgang Preiß gratulierte seinem Gegenüber, und wir waren offiziell im Rückstand.
Stefan Gutt schaffte trotz eines Bauern weniger, ein Turmendspiel im Ausgleich zu halten und ebenfalls mit Remis abzuschließen. Minuten später die große Überraschung: Oswalds Blitz-Taktik führte zum Erfolg, da Klaus Henseler seine Bedenkzeit aus den Augen verlor und überschritt. Ein unverhoffter Ausgleich im Wettkampf. In der letzten laufenden Partie unternahm Wolfgang alles Erdenkliche, das verlorene Endspiel irgedwie zu retten. Bei König gegen König und einem Bauern weniger lies ihm Sinan Yildiran aber keine Chance und fuhr nach gutem Spiel den entscheidenden Punkt für die Leverkusener ein.
So stand am Ende, wie schon am ersten Spieltag, ein knappes 15:17 auf dem Spielbericht. Bayer Leverkusen teilt sich mit drei Siegen aus drei Spieltagen mit SK Köln Südwest die Tabellenspitze, während wir auf Platz sieben noch knapp über den Abstiegsplätzen rangieren. In der vierten Runde am 30. November haben wir ein Auswärtsspiel bei den Langenfelder SF, die bisher nicht in ihrer besten Besetzung antreten konnten. Da sind vielleicht die nächsten Punkte in Richtung Klassenerhalt möglich.
Die Bergischen Schachfreunde auf der 40-jährigen Jubiläumsveranstaltung von „Bürger für uns Pänz“
Am Sonntag, 28.09.25 von 13.00-17.00 Uhr, feierte der e.V. „Bürger für uns Pänz“ im Bergischen Löwen sein 40-jähriges Jubiläum mit einer großen Veranstaltung. Neben einem vielseitigen Bühnenproramm gab es auch für Vereine in Bergisch Gladbach die Möglichkeit, sich an einem Stand zu präsentieren.
Hierbei waren auch die Bergischen Schachfreunde vertreten. Christian Schüers und Karl-Heinz Steinhausen betreuten einen schönen Stand in der Nähe des Bühneneingangs zum Thema Schach. Das Demobrett und die Möglichkeit, am Stand gegen die Vereinsspieler eine Partie zu spielen, fanden guten Anklang. Etliche Gäste aller Altersgruppen, ob Opa mit Enkel oder Bruder uns Schwester, nutzen die Gelegenheit, mal wieder eine Schachpartie zu spielen und sich über die BSF zu informieren.
Einige Teilnehmer hatten so viel Spaß am Spielen, dass sie auch mal zum Jugend-Training im Verein kommen wollen.
Insgesamt zog der stellvertretende Turnierleiter der BSF, Christian Schüers, ein positives Fazit.
Vielen Dank kann Christian und Karl-Heinz für die ehrenamtliche Tätigkeit.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers
Unsere Zweite: Deutlicher Sieg bei Lasker Ein Bericht von Frank Lobbes
Unsere Gastgeber zum zweiten Spieltag in der SVM Verbandsliga Nord, KSK Dr. Lasker 3, luden diesmal in das Tersteegen-Haus in Köln-Lindenthal ein. Der größte der Kölner Stadtbezirke zeichnet sich durch die typische Mischung aus Wohn- und Gastronomie-Kultur aus, an diesem Sonntag Vormittag recht sonnig, entspannt und komplett zugeparkt. Das Spiellokal befindet sich in einem evangelischen Gemeindezentrum, bei dem der Beginn des Wettkampfs durch fröhlichen Kinderlärm einer gerade zu Ende gegangenen Veranstaltung untermalt wurde. Es wurde mit Wohlgemut hingenommen und verebbte nach einer halben Stunde.
Begleitet von dieser kindlichen Akustik, die niemanden ernsthaft beeinträchtigte, wurde an den acht Brettern eröffnet. Während wir von Position eins bis sieben mit unseren Stammspielern antreten konnten und Mannschaftsführer Christian Eberl das achte Brett übernahm, fehlten bei Lasker 3 etliche der nominell gesetzten Spieler. Trotzdem waren an jeweils vier Brettern die Heimmannschaft, an den anderen vier Brettern wir etwas DWZ-stärker.
Es war bald Ruhe eingekehrt, was auch die Eröffnungswahl an den Tischen recht treffend beschreibt. Christian Heckötter spielte an Brett eins gegen einen holländisch anmutenden Aufbau von Boris Pericic. Andreas Dreiocker, zweites Brett, hatte mit Schwarz gegen Christoph Pragua ein Damengambit, ebenso Stefan Gutt am dritten Brett, wo er Eckart Janknecht gegenüber saß. Bei Roman Tövs entstand ein Damenbauernspiel bzw. ein Aufbau von Weiß mit zwei fianchettierten Läufern. Oswald Gutt beschrieb seine Eröffnung gegen Ralf Ledbetter als Englisch mit Übergang ins Königsindische. Englisch war auch die Wahl von Hans Joachim Plitzner gegen mich an Brett sechs und von Wolfgang Preiß am siebten Brett mit Martin-Lorenz Werthmann. Bei dieser Auswahl der Eröffnungen ist die Schottische Partie am achten Brett zwischen Christian Eberl mit Schwarz gegen Georg Nogaj fast exotisch.
Am schnellsten wurde es bei Oswald am Brett heiß, da Eckart Janknecht einen unangenehmen Bauern auf e3 platzieren konnte und der Rückzug von Oswalds Verteidigern auf die Grundreihe schon anrüchig erschien. Aber er hatte, so gefährlich es auch erschien, die Situation im Griff und lockte mit seiner Taktik die schwarzen Angreifer, namentlich Läufer und Springer am Königsflügel, auf gefährliche Felder.
Kurz nach zwölf kam dann der Doppelschlag. Überraschenderweise war es an Brett sechs, wo ich nicht die Absicht hatte, eine Eröffnungsfalle zu stellen. Schachfreund Plitzner hatte bei der Wahl, seinen Läufer, den ich mit meiner Dame angegriffen hatte, für seine Dame das falsche Feld gewählt. Mit einem vorwitzigen Bauernvorstoß im neunten Zug war der Verlust des Offiziers unvermeidbar, was schon einen Zug später die Partie zu meinen Gunsten beendete und Führung für unsere Zweite brachte.
Keine Minute später gab auch Ralf Ledbetter auf, da sein Angriff von Oswald nicht nur souverän abgefangen, sondern ebenfalls ein Läufer plötzlich von den weißen Zentrumsbauern eingesammelt wurde. Zwei frühe und wegweisende Punktgewinne durch die beiden früheren Vorsitzenden der Bergischen Schachfreunde.
Die nächste Stunde brachte zwei Remisen hervor, erst zwischen unserem Kapitän Christian Eberl und Georg Nogaj, dann am zweiten Brett mit Andreas Dreiocker und Christoph Pragua. Unsere beiden Spieler hatten mit den schwarzen Figuren nach ihrem Empfinden die etwas schlechtere Bauernstruktur bei gleichem Material. Angesichts unserer Führung sehr hilfreiche halbe Punkte.
Nach knapp zwei Stunden wurde noch an vier Brettern gekämpft. Christian Heckötter hatte am Königsflügel einen Angriff gestartet, der den im Zentrum verbliebenen schwarzen König ins Visier nahm und den eigenen Damenflügel blockieren lies. Stefan am dritten Brett spielte sicher und solide. Ein wenig Drama stand ihm und uns noch bevor, dazu später. Bei Roman wurde die Remisbreite kaum verlassen, auch wenn sein Gegenüber Simon Martin zwischenzeitlich die Oberhand zu gewinnen schien.
Und Wolfgang Preiß an Brett sieben? Da stand erst einmal ein Minusbauer zu Buche, aber Wolfgang macht „Wolfgang-Dinge“, wie es Christian Eberl treffend ausdrückte, und irgendwie hatte er kurz darauf eine Qualität für den Bauern gewonnen. Bei der verrammelten Stellung, so gestehe ich, war ich einer qualifizierten Einschätzung nicht befähigt. Eben „Wolfgang-Dinge“.
Es war um halb drei nachmittags, als Stefan und Wolfgang auf eine unangenehme Zeitnot hinsteuerten. Das Unbehagen war vor allem auf meiner Seite, da ich als Wettkampfleiter fungierte und hoffte, nicht eingreifen zu müssen. Vor allem bei Stefan, der durch bemerkenswertes Zusammenspiel seiner Dame und Türme im Schwerfiguren-Endspiel entscheidenden Vorteil erlangt hatte, rieselten die Sekunden unbarmherzig herunter wie in einer Sanduhr, die der Sensenmann in seinen knochigen Händen hält. Leider verpasste Stefan den Gewinnplan, zog aber selbst die Reißleine des Remisangebots. Eckart Janknecht nahm das Angebot an, wohl auch, weil Stefan jederzeit Dauerschach geben konnte. Jetzt fehlte ein halber Punkt zum Mannschafts-Unentschieden und einer zum ersten Sieg in der Verbandsliga.
Christian Heckötter hatte seinen Angriff, der am Königsflügel begonnen hatte, mittlerweile über das Zentrum bis zum Damenflügel weiter getrieben. Die Widerstandskraft von Boris Pericic verdient den höchsten Respekt, in dieser Phase fand er die zum Teil schwer zu entdeckenden, einzigen Verteidigungszüge. Roman hatte ein studienartiges Endspiel Turm gegen Turm mit einem freien a-Bauern gegen 3 zu 2 Bauern am Königsflügel für Martin Simon erreicht. Wolfgang arbeitete sich an der Blockadestellung von Schachfreund Werthmann ab.
Die Entscheidung fiel, was das innere Empfinden anging, um zwanzig nach drei, als Christian Heckötter mit einer erzwungenen Abwicklung in ein Endspiel mit Turm, Springer und Mehrbauer gegen einen tapferen Turm von Boris Pericic überleitete. Roman Tövs, der zwischenzeitlich ein Remisangebot abgelehnt hatte, gab sich einem beidseitig hervorragend geführten Endspiel erst mit Remis einverstanden, als sich nur noch die beiden Könige gegenüber standen. Und Wolfgang Preiß macht nun einmal „Wolfgang-Dinge“, wie wir heute gelernt haben. Er setzte auf den langen Diagonalen von a1/a2 nach h8/g8 Matt, was ich bedauerlicherweise nicht mit eigenen Augen beobachten konnte.
Dann gratulierte zuletzt und nach vorbildlichem Kampf für seine Mannschaft Boris Pericic unserem Christian Heckötter zum Gewinn. Christian zeigte sich nachher in bester Laune und berichtete, dass selbst die kleinen Fallen und Gegenangriffe ihn nicht in Bedrängnis haben bringen können.
Wir, unsere Zweite, haben einen ersten, wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. So deutlich das Ergebnis am Ende war, so schwer werden die nächsten Aufgaben. Mit Bayer Leverkusen 1 erwarten wir am 2. November eines von drei Teams, das die ersten beiden Spieltage siegreich gestalten konnte. Doch als nominell DWZ-schwächste Mannschaft der Liga haben wir bestimmt weniger Angst zu gewinnen als die anderen zu verlieren. Oder?
















