BSF 5 gewinnt in der zweiten Kreisklasse gegen den Tabellenführer aus Pulheim

Julian Chen spielte heute die längste Partie.

Angesichts der Siege in ihren Mannschaftskämpfen, über die unsere ersten vier Mannschaften zuletzt an dieser Stelle berichten konnten, waren wir heute mit gemischten Gefühlen nach Pulheim gefahren. Schließlich mussten wir mit der Fünften dort gegen den Tabellenführer der zweiten Kreisklasse antreten und waren doch selber Tabellenletzter. Außerdem hatte uns Orlando Özer, unser „erstes Brett“, absagen müssen, so dass alle eine Position höher rutschen mussten. Nachwuchshoffnung Julian Chen war gerne als Nachrücker eingesprungen, hatte aber seine Eltern um den Transfer nach Pulheim gebeten, da er für die Heimfahrt nicht wieder über eine Stunde warten wollte, bis die „Alten“ mit ihren Partien fertig sind.
Nun, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Erich Schneider konnte am zweiten Brett einen überraschend schnellen Sieg einfahren, da sein Gegner Erichs Angriffsmöglichkeiten mit Läufer, Springer und Dame unterschätzt hatte und sich von der Dame auf h2 mattsetzen ließ. Ich selber konnte nicht viel umherschauen, war doch mein Gegner am ersten Brett mit zwei fianchettierten Läufern in Angriffslaune und ich selber zunächst ein wenig ungenau in der Abwehr. Zudem war ich beschäftigt, die Züge meines sehbehinderten Gegners auf dem Brett selber auszuführen und meine eigenen präzise anzusagen. Bald hörte ich das Remisangebot von Hartmut an Brett vier, das sein Gegner trotz höherer DWZ annahm. Außerdem wusste ich, dass Julian Materialvorteil an Brett 6 hatte.
Sollten wir vielleicht heute ein Chance auf Gewinn haben? Ja tatsächlich, denn Karl-Heinz vermeldete einen Sieg an Brett 3, Niels musste aber eine Niederlage an Brett 5 einräumen. Ich selber konnte mit einer Springergabel beide gegnerischen Türme angreifen und durfte darauf hoffen, dass Julian immer noch gut dasteht. Mein Gegner gab sich noch nicht geschlagen und versuchte einen Bauernangriff, den ich nur mit voller Aufmerksamkeit ins Leere laufen lassen konnte, um letztlich den Sieg einzufahren.
Nun lief nur noch die Partie an Brett 6. Julian hatte noch zwei verstreute Bauern auf schwarzen Feldern und einen schwarzfeldrigen Läufer, sein Gegner leider einen weißfeldrigen Läufer, mit dem er umzugehen wusste. Alle Bemühungen um einen weiteren Einzelsieg für uns waren somit vergeblich, unser Mannschaftssieg gegen den Tabellenersten aber trotzdem gelungen.

Johannes Selbach,
Mannschaftsführer BSF 5