Ein Held reicht manchmal – knapper Sieg unserer Zweiten, Ein Bericht von Frank Lobbes

Unsere Gastgeber SV Grünfeld 1 haben sich Anfang der 2000er gegründet und nach dem österreichischen Schachgroßmeister Ernst (eigentlich Ernest) Franz Grünfeld benannt, der als Vater der beliebten Grünfeld-Verteidigung gelten darf (Quellen: Wikipedia, Matthias Georg Deutsch). Diese Eröffnung kam in unserem Wettkampf allerdings nicht auf das Brett, und die Felder blieben traditionell Weiß und Schwarz, bzw. auf edlem Holz hell- und dunkelbraun.

Nachgehend betrachtet gingen wir als leichter Favorit in unseren sechsten Wettkampf in der Bezirksliga, an allen Brettern mit leichtem bis mittlerem Plus an DWZ-Zahl. Dass wir am fünften Spieltag aber trotz fast durchgehend niedrigerer DWZ gewonnen hatten zeigt, dass am Brett eine gute Vorbereitung, Konzentration und Kampfgeist das Ergebnis bestimmen.

Der Anfang sah an allen Brettern seriös aus. Christian Heckötter an eins sah sich dem holländischen Stonewall von Mark-Nils Niederreuther gegenüber, Andreas Dreiocker am zweiten Spitzenbrett wählte mit Schwarz ein Damengambit mit frühem c7-c5 gegen Sascha Freckmann. Stefan Gutt gegen Veselin Kozhuharov und Wolfgang Preiß gegen Matthias Georg Deutsch (Bretter drei und vier) standen solide, während Frank Lobbes im geschlossenen Sizilianer gegen Jan Karpe auf taktische Scharmützel zusteuerte. Am sechsten Brett konnte Wolfgang Krug gegen Ivan Koric mit Schwarz ebenfalls in einer sizilianischen Nebenvariante früh leichten Vorteil erreichen. Thomas Kremer sah sich an Brett sieben einem abtauschfreudigen Mathias Schneider gegenüber und Teamchef Christian Eberl brachte sich gegen Nikolaus Pauseback bald in aussichtsreiche Position.

Bis zu den ersten zählbaren Ergebnissen dauerte es knapp zwei Stunden. Zuerst nahm Euer Berichterstatter Frank das Remisangebot von Jan Karpe an. Gegen zwei unangenehme Zentrumsbauern hatte Jan mächtig Druck ausgeübt und drohte einen Qualitätsgewinn mit sehr unklaren Verwicklungen. Tatsächlich war die Stellung am Ende laut Fritz17 fast ausgeglichen – typisch Computer.

Kurz danach folgte ein Unentschieden am siebten Brett. Mathias Schneider hatte gegen Thomas Kremer alles getauscht, was nach Holz aussah. Auch das Spitzenbrett endete mit einer Punkteteilung, da Mark-Nils Niederreuther den einzigen Angriffspunkt in seiner Verteidigung massiv überdeckte. Ähnlich, aber etwas glücklicher gab es Remis am vierten Brett, wo der Grünfelder Matthias Georg Deutsch in ein vorteilhaftes Endspiel hätte abwickeln können, jedoch Remis anbot. Nach genauer Prüfung nahm Wolgang Preiß an. Respekt hier für Matthias, der nach mehreren Schichten in einem sozialen Beruf ohne Schlaf angetreten war und sich ein wenig grämte, als er die Partie nach Beendigung in sein Handy eingab: „Ich stand 1,5 besser!“

Die Serie der Unentschieden konnte Wolfgang Krug beenden – und damit auch seine längere Zeit ohne Sieg für die Mannschaft. Seine leicht vorteilhafte Stellung verführte seinen Gegenüber zu einem vermeintlichen Scheinopfer, das sich nach einem Zwischenzug mit Angriff auf die Dame als glatter Figurenverlust erwies. Wolfgang spielte die restlichen Züge fehlerfrei, und Ivan Koric blieb nur die faire Gratulation.
Brett zwei war knifflig, Andreas Dreiocker sah sich nach einer Ungenauigkeit in der Eröffnung stark unter Druck. Dagegen hatten Stefan Gutt am dritten und Christian Eberl am achten Brett die aussichtsreicheren Positionen aufbauen können. Alle sechs Spieler an den verbliebenen Brettern kämpften um den besten Zug, den kleinen Raumvorteil oder den vielleicht entscheidenden Bauerngewinn.

Zuerst, und wohl die Entscheidung im Mannschaftskampf, schaffte es Andreas am zweiten Spitzenbrett, seine gedrückte Abwehr zu konsolidieren. Sein Remisangebot in einer Stellung, in der Weiß keinen Weg fand, seinen früheren Vorteil wieder zu erlangen, nahm Sascha Freckmann nach langem Überlegen an. Nach der Analyse stellte Andreas fest: „Ich kann mit dem Remis zufrieden sein“, was Sascha freundschaftlich beantwortete mit: „Ich demnach wohl nicht.“

Christian Eberl hatte nach gutem Spiel zwar dauerhaft leichten Vorteil gehabt, doch als die Damen sich vom Brett verabschiedeten, war im Gewinnsinne nicht mehr viel drin. Mannschaftstaktisch klug hatte er das Remis von Andreas abgewartet, um dann selbst Nikolaus Pauseback die Punkteteilung anzubieten. Dieser war nach dem Verlauf der Partie persönlich vielleicht recht glücklich, aber ein Blick auf das letzte Brett, an dem noch gespielt wurde, hätte ihn vielleicht zum Weiterspielen bewogen.
Denn unser Ehrenmitglied Stefan Gutt hatte alles im Griff und in einem Endspiel mit Turm, Springer und den sogenannten ‚andersfarbigen‘ Läufern den entscheidenden Bauerngewinn vor Augen. Hier gebührt allerdings Veselin Kozhuharov ganz großer Respekt, dass er mit einem listigen Scheinopfer, dem ein Spieß folgte, in ein Endspiel mit Turm gegen Turm und eben diesen ungleichfarbigen Läufern eine Remisstellung erzwingen konnte.

So stehen am Ende sieben berechtigte (!) Unentschieden im Tableau und ein ganz, ganz wichtiger Gewinn unseres MVP, most valuable player Wolfgang Krug.
Ein großes Danke an unsere Gastgeber vom SV Grünfeld 1 für einen absolut fairen, freundschaftlichen Wettkampf!
Die Tabelle sieht unsere Zweite auf dem vierten Platz, nur zwei Punkte hinter Platz eins. Der siebte Spieltag beschert uns KSK Dr. Lasker 3 als willkommene Gäste, die nominell stärkste Mannschaft der Liga. Wenn uns wieder ein Husarenstück gelingt, haben wir richtig gute Chancen auf einen Aufstiegsplatz.

Unsere Zweite – Ein „WOW“-Wettkampf, ein Bericht von Frank Lobbes

Bei knackigen Temperaturen unter Null Grad begrüßten wir warmherzig die Spieler des Brühler SK 4 zum fünften Spieltag in der Bezirksliga Ost. Zur Halbzeit der Saison zeigt sich oft, wohin die Reise einer Mannschaft gehen wird. Während unsere Gäste die Chance nutzen wollten, sich aus dem Keller der Liga zu befreien, ging es für uns, die Zweite der BSF, darum herauszufinden, ob wir uns nach oben oder unten in der Tabelle orientieren werden.

Beide Teams mussten auf Stammspieler verzichten. Uns fehlten vor allem die beiden Spitzenspieler und die Stammspieler an den Brettern sieben und acht. Dazu kam der kurzfristige Ausfall von Mannschaftsführer Christian Eberl, dessen Job Euer Berichterstatter übernehmen durfte. Mit Andreas Winckler als Stammersatz an Brett fünf und, von den Brettern 6-8 genannt, Christian Schüers, Michael Hoferichter und Florian Ehmann, konnten wir immerhin alle Bretter besetzen.

Weniger Glück hatten die Brühler, bei denen zwar die ersten fünf Stammspieler nominiert waren Doch einer ihrer Stärksten, Hans-Josef Wolf an Brett vier, sagte krankheitsbedingt so kurzfristig ab, dass dieses Brett kampflos an uns ging und ich mich auf die Vorbereitung des Berichts konzentrieren konnte.

Doch dann ging es nicht gut weiter für uns. Florian an Brett acht erwischte einen rabenschwarzen Tag, traf zwei bis drei sehr unglückliche Entscheidungen in der Eröffnung und wurde von Stephan Rustemeyer in kurzen 14 Zügen zerlegt. Mit einer ebenfalls „strategisch falschen Entscheidung“, so Wolfgang Preiß selbstkritisch, mussten wir auch an Brett drei bald die Segel streichen. Nachdem Wolfgang einen Abtausch des gegnerischen Springers verpasst hatte, lenkte Christoph Höfner Wolfgangs Dame entscheidend ab und konnte einen unwiderstehlichen Mattangriff starten.

Zu allem Unglück übersah Andreas Winckler bei einem Angriff auf die schwarze Dame seines Gegenübers Friedrich Löffler den Gegenangriff auf die eigene Monarchin, was ihm wegen einer Schachdrohung beim Abtausch um einen ganzen Offizier brachte. Natürlich kämpfte er noch weiter, doch die große Erfahrung des Brühlers lies nichts mehr zu.
Alle drei Verluste waren gegen DWZ-stärkere Spieler, im Fall von Andreas ein Unterschied von 150 Punkten, bei Florian sogar mehr als 450! Wie sah es nun mit unseren Chancen aus?

An Brett eins spielte Andreas Dreiocker ein heißes Match mit Can Kara. Der Gewinn eines Offiziers kostete Andreas zwei Bauern und, was noch gefährlicher war, die Sicherheit seines Königs. Aber er wagte den Slalom zwischen den Rasierklingen. Am zweiten Brett entschied sich Stefan für ein angriffslustiges Spiel gegen Alexey Botvinnik. Michael Hoferichter stand noch recht ausgeglichen am siebten Brett gegen den 200 DWZ-Punkte stärker eingestuften Christian Jessen und

 

 

unser stellvertretender BSF-Turnierleiter Christian Schüers sorgte mit seinem Remis gegen Tobias Gonscherowski, dessen DWZ knapp 350 Punkte über der von Christian liegt, für eine großartige Überraschung und den ersten Lichtblick. Tobias lobte unseren Christian mit der Kurzanalyse: „Er hat alles wegverteidigt!“

 

 

Den Brühler Schachfreunden reichten nun 1 ½ Punkte aus den drei laufenden Partien. Für Andreas, Stefan und Michael bedeutete das natürlich richtig Druck.

 

Als erstes zeigte sich Andreas der Situation gewachsen. Er machte jede Chance seines Kontrahenten Can, die Bauern vorteilhaft in Bewegung zu setzen oder den luftigen König zu jagen, mit schlauer Verteidigung zunichte, holte sich die zwischenzeitlich drei Bauern weniger zurück und verwertete den Materialvorteil. Mut wird auch im Schach oft belohnt.

 

 

Stefan Gutt spielte einen glänzenden Angriff gegen Alexey Botvinnik, eine Partie, die einen eigenen Artikel auf unserer Web-Seite wert ist! Läuferopfer, Bündelung der Kräfte auf den gegnerischen König, Rückeroberung und erzwungener Damengewinn gegen zwei Offiziere und schließlich undeckbares Matt. Kein Gedanke daran, dass Stefan mal als unser Remiskönig bekannt war.

Aber, o je! Michael Hoferichter kämpfte in einem Endspiel gegen Christian Jessen ein hoffnungslos aussehendes Endspiel. Zur Erläuterung: Durch das kampflos verlorene Brett vier musste Brühl nach „alter Zählung“ 4 ½ Punkte für den Mannschaftssieg holen, während uns ein klassisches 4:4 reichte, um nach der neuen Punkteregelung mit 16:15 zu gewinnen.

Es sprach alles für Schachfreund Jessen, mit Qualität mehr und nominell größerer Spielstärke seiner Mannschaft Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Aber Michael wehrte sich geradezu unverwüstlich und schaffte es tatsächlich, die Qualität mit einer Springergabel zurück zu erobern. Sein sofortiges Remisangebot nahm der Brühler Schachpartner am siebten Brett an. Damit erkläre ich Michael Hoferichter zum Matchwinners des Spieltags und spreche ihm im Namen der Mannschaft höchsten Respekt für seinen Kampfgeist aus!

Wir waren an sechs von sieben Brettern, an denen gespielt wurde, die Spieler mit der niedrigeren DWZ. Die Email von unserem Mannschaftsführer Christian Eberl bringt es auf den Punkt, was jeder von uns empfindet:

„Hallo liebe Schachfreunde,
Frank hatte mir gerade das Ergebnis übermittelt. Ich muss sagen: WOW – ganz starke Leistung! Mit dieser ersatzgeschwächten Mannschaft – nach noch einem kurzfristigen Ausfall am Freitag (meine Wenigkeit) – einen Sieg zu holen, finde ich absolut super. Vielen, vielen Dank an Euch alle. Ich bin absolut stolz auf Euch!!!“

Unsere Zweite auf Platz 1, die Dritte auf Platz 2!

Die Zweite: Nach Rückstand ein deutlicher Gewinn
Ein Bericht von Frank Lobbes

Sonnig, frisch und etwas kurios ging es für unsere zweite Mannschaft in der Bezirksliga am zweiten Spieltag um Punkte. Denn wir waren Gast im eigenen Spiellokal bei der AWO. Unsere Gastgeber Rodenkirchen 1 hatten um Verlegung nach Bergisch Gladbach gebeten, da ihr Spiellokal an diesem Wochenende durch eine Veranstaltung nicht zur Verfügung stand.

Das Team unter Mannschaftsführer Christian Eberl musste leider auf beide Spieler der Spitzenbretter verzichten. Damit rückte Andreas Dreiocker an Brett 1, wo er mit Thomas Spiekermann auf einen ungefähr gleichstarken Kontrahenten traf. An Brett zwei spielte Stefan Gutt gegen Constantine Schubert, einen der besten Punktesammler der letzten Saison.

Diese Partie war die erste Entschiedene. Stefan spielte gewohnt sicher, doch mit wenig Risiko auf beiden Seiten ergab sich schnell eine ausgeglichene Stellung mit reduziertem Material und einem logischen Remis als Folge.

Ein Brett darunter war der Rodenkirchener Florian Trevisan gegen unseren Wolfgang Preiß in leichter Favoritenstellung. Während es an den anderen Brettern nach Eröffnungs- und Sortierphase aussah war es wieder wild bei Wolfgang. Doch leider, was als Damenfang gedacht war, konnte Trevisan mit einer Springergabel kontern, und der Punkt ging an die Gastgeber.

An Brett vier, auch zwei Stühle nach vorne gerückt, zeichnete sich für Euren spielenden Reporter Frank Lobbes eine lange Partie mit Siegfried Haaf ab. In der Spanischen Eröffnung beginnt die Party oft erst nach 15 Zügen.

Dagegen waren die Visiere bei Wolfgang Krug und Wilhelm Gerd Hörning an Brett fünf hochgeklappt. Abtausche und der Versuch, mit Bauernspiel Vorteil zu erlangen, prägte die Begegnung.

Thomas Kremer, Brett 6, hatte mit Ingo Mendel einen Spieler ohne DWZ als Gegenüber. Sein Gewinn und das Remis von Wolfgang Krug am Brett 5 kamen in schneller Folge, doch vorher hatte an Brett 8 Johannes Selbach, beinahe still und leise, für uns den Ausgleich erzielt. Auch sein Schachpartner Oliver Friedrichs war ohne Wertungszahl, was ihn schwer einschätzbar machte.

Brett 7 mit Christian Eberl gegen Klaus Gaugel, endete sehr unglücklich. Christian musste Zeitüberschreitung reklamieren, was Klaus Gaugel sehr erstaunte, da er nach eigener Aussage immer etwas mehr Bedenkzeit als Christian hatte.

Doch die Anzeige auf der Uhr war eindeutig, und die Prüfung, ob auch das richtige Programm gewählt war, lies nur die Entscheidung zu: Punkt für Christian. „So will ich nicht gewinnen“ war seine sportliche Aussage dazu. Die Regeln aber sehen solche Entscheidungen vor.

Damit stand es nach „alter Zählung“ 4:2 für BSF 2, und die Bretter 1 und 4 konnten den zweiten Mannschaftssieg sichern. Andreas kämpfte, sehr freundschaftlich und mit manchem gemeinsamen (und leisem) Lachen, in einem sehr remisträchtigen Endspiel Springer gegen Springer. Ich hatte an Brett 4 nach dem Tausch aller Schwerfiguren einen stacheligen Vorposten in der gegnerischen Abwehr und suchte nach Einbruchsfeldern. Als ich das gegen die harte Verteidigung endlich geschafft hatte, einigten sich Andreas und Thomas Spiekermann auf Unentschieden. Keiner von beiden konnte noch gewinnen.

Damit war der Erfolg der Mannschaft gesichert. Ich konnte allerdings recht zügig meinen Gewinnplan umsetzen, so dass wir mit 19:13 bzw. 5½ zu 2½ den zweiten Sieg in der Bezirksliga feierten. Da das keiner anderen Mannschaft der Liga gelungen ist dürfen wir uns bis zum 03.11. Tabellenführer nennen. Und mit KKS 5 kommt keine unlösbare Aufgabe auf uns zu.

 

 

Die Dritte überzeugt und springt weit nach vorne
Ein Bericht von Jürgen Hertling

Die 3. Mannschaft hat in der 2. Runde der Bezirksliga West gegen die SG Rochade Brauweiler 1 mit 19:12 (5,5:2,5) gewonnen. Das war im Voraus nicht zu erwarten, denn die Mannschaft aus Brauweiler ist auf dem Papier die stärkste Mannschaft der Liga. Allerdings konnten sie ungeplant nur 7 Bretter besetzen, sodass Volker Bosbach kampflos gewann. Zwei der Spieler aus Brauweiler waren zudem ganz junge Nachwuchsspieler. Dadurch konnten Ingo Arnold und Dieter Klein schon nach kurzer Zeit ihre Partien gewinnen und es stand 3:0.

Die anderen Partien dauerten viel länger. Am letzten Brett saß Karsten Stieg einem deutlich stärkeren Ersatzspieler gegenüber. Bei vollem Brett konnte sein Gegner in unübersichtlicher Stellung mit einer Springergabel die Dame und damit die Partie gewinnen. Danach ging die Partie von Horst Rosenauer an Brett 1 verloren. Damit stand es 3:2.

Als nächstes konnte Philipp Nichte an Brett 2 erst eine Figur und dann die Partie gewinnen. Und dann gewann Ulf Steinbach ein Springer-Bauern-Endspiel durch seinen viel besser stehenden König. Zuletzt erreichte Jürgen Hertling nach einer misslungenen Eröffnung und einem zweischneidigen Kampf um Gegenspiel ein Remis durch Zugwiederholung zum Endstand von 5,5 zu 2,5.

BSF II: Überzeugender Sieg bei SF Köln-Mülheim

 

Nach der Auftaktniederlage am ersten Spieltag gingen wir, die zweite Mannschaft, unter Mannschaftsführer Christian Eberl mit großer Kampfbereitschaft an die Bretter beim Gastgeber SF Köln-Mülheim.


Eineinhalb Stunden war es in allen Partien recht ausgeglichen. Wolfgang Preiß am fünften Brett hatte augenscheinlich die schwierigste Stellung. Doch war er es, der mit einer Kombination „aus dem Nichts“ sein Gegenüber vor die Wahl stellte, die Dame zu verlieren oder Matt gesetzt zu werden. Wir werden seinen genialen Moment bei der „Aufgabe des Monats“ sehen.

 

Die nächsten Ergebnisse waren zwei ausgespielte und hart erkämpfte Remis von Joachim Metzing an Brett zwei und Christian Eberl am achten Brett. Da die verbliebenen fünf Matches eher gut für uns aussahen, waren die Punkteteilungen auch mannschaftstaktisch in Ordnung.

Kurz nach Christians halben Punkt folgte der nächste volle: Andreas Dreiocker hatte ein frühes Remisangebot abgelehnt und konnte einen Angriff auf die gegnerische Königsstellung bis zum Matt durchziehen. Sein Erfolg führte zu einem komfortablen 3:1 (nach alter Zählweise) für uns.

Fast „nur“ ein Remis trotz aller Versuche, am ersten Brett den ersten Sieg der Saison beizusteuern, erreichte Roman Tövs gegen seinen zähen Kontrahenten. Wie wertvoll aber dieser halbe Punkt war zeigte sich nach knapp vier Stunden harten Ringens. Denn ein Sieg reichte jetzt, um den Sack zuzumachen.

Der kam dann an Brett sechs. Das Kölner-Mülheimer Schach-Urgestein Andreas Decker hatte, nach langer Spielpause, seine Türme und Leichtfiguren schlecht am Königsflügel aufgestellt und mit der langen Rochade zum Festmahl eingeladen. Frank Lobbes nahm dankend an, pulverisierte den Bauernschutz des weißen Monarchen und gewann in gegnerischer Zeitnot entscheidend Material. Zweiter Sieg im zweiten Spiel, ein schönes Comeback in unserer zweiten Mannschaft.

Die letzten beiden Partien bestritten Stefan Gutt am vierten Brett und Wolfgang Krug (Brett sieben). Es wurde von unseren Mülheimer Schachfreunden noch hart gekämpft. Wolfgang hatte seine zwischenzeitlich gute Stellung überzogen und hätte das Endspiel eigentlich verlieren müssen. Sein Gegner verpasste seine Chance und Wolfgang entkam mit Dauerschach ins Remis. Sekunden später gestand auch Stefans Opponent ein, dass ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern sehr oft und auch heute ein Unentschieden bedeutet.

Mit drei Siegen und fünf ausgekämpften Unentschieden haben wir eine tolle Leistung gebracht und uns selbst die Antwort gegeben, was am ersten Spieltag nicht gut gelaufen war. Und als Stefan Gutt nach dem letzten Zug fragte: „Jetzt sind wir im Mittelfeld?“ bekam er die Antwort: „Nein, jetzt sind wir in der Liga angekommen!“

Frank Lobbes

BSF 2: Unglücklicher Start in die Bezirksliga 2023 – Ein Bericht von Frank Lobbes

Am 17.09.2023 startete die neue Saison in der Bezirksliga. Am 1. Spieltag trafen wir nominell mit SV Grünfeld auf eine gleichwertige Mannschaft, doch waren drei Stammspieler verhindert. Da auch noch die III. und IV. Mannschaft gleichzeitig im Einsatz waren, mußte Mannschaftsführer Christian Eberl die Bretter 6-8 mit einem Stammersatz- und zwei Ersatzspielern besetzen. Trotzdem gingen wir bei dem vielleicht letzten, schönen Sommertag optimistisch in den Wettkampf.

An Brett 5 einigte sich Thomas Kremer, eigener Aussage zufolge, „nach keiner guten Idee in der Eröffnung“ recht schnell auf Remis. Kurz darauf holten an Brett drei Andreas Dreiocker in ausgeglichener Stellung und Joachim Metzing an Brett zwei nach schwieriger Eröffnung ein Unentschieden.

Während am Spitzenbrett Roman Tövs die Eröffnung „verwechselte“ und unter Druck geriet, hatten wir an den Brettern vier durch Frank Lobbes und Brett sechs, an dem Christian Eberl spielte, gute Angriffspositionen aus der Eröffnung herausholen können. Wolfgang Zimmermann, der am siebten Brett einem sehr starken Gegner gegenüber saß, hatte früh einen Läufer für nur einen Bauern verloren, kämpfte aber für die Mannschaft tapfer weiter. Johannes Selbach am achten Brett spielte lange solide. Mit den weißen Figuren hatte er bei kurzer Rochade den g-Bauern auf g4 vorgezogen, was häufig Unannehmlichkeiten mit sich bringt.

Es dauerte etwas bis zum nächsten Resultat. Frank Lobbes hatte mit Weiß seine „alte Liebe“, die Ungarische Variante im Sizilianer, konsequent behandelt, während sein Kontrahent Stefan Plitt positionell keinen Plan fand. Nach 20 Zügen konnte er Materialverlust nicht vermeiden und gab auf.

Leider währte die Führung nicht lange. Johannes‘ Königsstellung erwies sich als zu offen. Sein Gegenüber Mario Pirastu konnte mit einem sehenswerten Mattangriff die Aufgabe erzwingen.

Wolfgang an Brett sieben hielt für die Mannschaft auf verlorenem Posten durch und Christian hielt seinen Angriff am Leben. Aber Roman kämpfte vor allem mit den Folgen der schlecht gelaufenen Eröffnung und mittlerweile gegen einen gesunden Mehrbauern. Schließlich fand Christian nicht die erfolgbringende Fortsetzung seines Angriffs und nach knapp dreieinhalb Stunden wurde das vierte Remis des Tages notiert. Minuten später mußte Wolfgang der materiellen Überlegenheit von Frank Gerdell Tribut zollen – Niederlage.

Zuletzt mußte auch Roman den Durchbruch im Zentrum seines Kontrahenten Langner zulassen und gab nach über vier Stunden Spielzeit auf.

Die Niederlage am Ende eines harten Mannschaftskampfes war zwar nicht das erhoffte Ergebnis. Doch einzelne Partien und die Hoffnung, die nächsten Wettkämpfe mit mehr Stammspielern bestreiten zu können gibt uns Gewissheit, bald schon bessere Resultate einzufahren.

Auftaktsieg für BSF 3

Nach dem letztjährigen Abstieg der 3. Mannschaft begann die Mission Wiederaufstieg am 01.09.2019 mit dem ersten Spieltag der Bezirksklasse West. Wir waren Gastgeber für die 8. Mannschaft der SG Porz. Während unsere Mannschaft fast in Bestbesetzung „auflaufen“ konnte, brachte unser Gegner die „Jugend forscht“-Abteilung an die Bretter. Der jüngste unserer Gegner war ganze 9 (!) Jahre alt, der älteste mit 15 auch immer noch im Jugenbereich! Bemerkenswert!

Der Wettkampf begann für uns direkt mit einem Vorteil, da die Porzer krankheitsbedingt nur 7 Bretter besetzen konnten und Ingo somit kampflos einen Punkt beisteuern konnte. Dieser wurde allerdings direkt wieder fast hergegeben, da einer unserer Neuzugänge – Nuh Türkkan – am 1. Brett gegen seinen jugendlichen Gegenspieler frühzeitig die Waffen strecken musste. Etwas besser machte es später Philipp Nichte, der am 2. Brett in ausgeglichener Stellung remis spielte. Somit stand es nach Brettpunkten 1,5:1,5, auf Grund der in der letzten Saison eingeführten Wertung führten wir aber noch hauchdünn mit 6:5. Christian Eberl an Brett 7 gewann frühzeitig in der Eröffnung eine Figur und konnte diesen Vorteil nach einiger Gegenwehr seines Gegners dann in einen Sieg umsetzen – 2,5:1,5. Anschliessend einigten sich Andreas Oster-Daum an Brett 8 und Thomas Kremer an Brett 6 mit ihren Gegnern auf Remis, womit wir weiterhin mit 3,5:2,5 in Front lagen.

Überzeugte bei seinem ersten Einsatz: Wolfgang Krug

An Brett 4 hatte inzwischen unser 2. Neuzugang Wolfgang Krug einen Bauern gewonnen und baute diesen Vorsprung kontinuierlich aus. Durch einen weiteren Bauerngewinn, verbunden mit einer Kombination aus Fesselung und Springergabel gewann er eine weitere Figur und anschliessend auch die Partie.

An Brett 3 spielte „Rückkehrer“ Frank Lobbes (nach einem Jahr Stammersatz) gewohnt zuverlässig und eroberte im Mittelspiel schliesslich einen Bauern. Er entwickelte immer mehr Druck, da Franks Figuren alle mitspielten, während sein Gegner einen seiner Türme nicht ins Spiel bringen konnte. Nach einem weiteren Bauerngewinn durch Frank, verbunden mit einer sehr druckvollen Stellung, gab sein Gegner die Partie schliesslich auf. Somit gewannen wir unser 1. Spiel mit 5,5:2,5 bzw. mit 19:12 und konnten uns direkt an die Tabellenspitze setzen.

Am 29.09. geht es weiter, der Gegner wird in einem Auswärtsspiel SV Hürth-Berrenrath 2 sein.

3. Mannschaft erkämpft Unentschieden

Nach 2 Auswärtsniederlagen zu Beginn der Saison trat die 3. Mannschaft zu Hause gegen Rodenkirchen 1 an. An Brett 5 einigte Christian sich relativ schnell mit seinem Gegner auf Remis. Weitaus spannender ging es an den anderen Brettern zu. Frank Ridder erkämpfte zu Beginn einen Mehrbauern, den er allerdings später wieder zurückgeben musste. Nach dem Einstellen einer Figur verlor er leider seine Partie. Besser machte es Gregory an Brett 8. Beide Spieler rochierten unterschiedlich, und Gregory entwickelte einen schönen Angriff auf dem gegnerischen Königsflügel, der mit einem Sieg endete.

Krönte seine starke Leistung mit einem Sieg: Philipp Nichte

Philipps Partie an Brett 2 sah lange Zeit ausgeglichen aus, bis er im Endspiel kurz nacheinander 2 Bauern gewinnen konnte. Mit einem schönen Qualitätsopfer zu Gunsten zweier durchziehender Bauern krönte Philipp seine sehr gute Leistung.

Nach längerer Zeit spielte auch Frank Lobbes erfreulicherweise wieder mit und zeigte, dass er nichts verlernt hatte. Früh eroberte Frank einen Mehrbauern, den er bis in ein Turm-Endspiel halten konnte. Nachdem er den letzten Turm getauscht hatte, war dann auch diese Partie schnell zu unseren Gunsten entschieden. Zwischenstand somit (nach alter Rechung): 3,5:1,5 für uns.

Zu einem Mannschaftsunentschieden fehlte somit noch ein Remis, alles zusätzliche würde einen Sieg bringen.
Leider sah es an den anderen Brettern nicht ganz so gut aus. Ingo spielte in der Eröffnung eine interessante Opfervariante. Leider hielt sein Gegner gut dagegen und Ingo kam in Bedrängnis. Nach langem und zähem Dagegenhalten musste er seine Partie im Endspiel leider aufgeben. Thomas an Brett 4 hielt lange Zeit eine ausgeglichene Stellung, bis er nach mehr als 3 Stunden einen Bauern verlor. Gegen seinen sehr stark aufspielenden Gegner musste dann auch er nach mehr als 4 Stunden die Waffen strecken.
An Brett 1 bekam Roman am Anfang der Partie eine ungünstige Bauernstellung. Einige Zeit lang sah es gar nicht so gut aus, doch er verbesserte im Lauf der Partie seine Stellung immer weiter. Im Endspiel (2 Läufer gegen 2 Springer bei 3 Bauern auf jeder Seite) sah er vielleicht sogar ein kleines bisschen besser aus, aber er einigte sich mit seinem Gegner letztendlich auf ein gerechtes Remis.
Somit ergab sich bei 3 Siegen auf jeder Seite sowie 2 Unentschieden eine gerechte 16:16-Punkteteilung.
Das nächste Spiel findet am 16.12.2018 bei Satranc Club 2 statt.

 

Knappe Niederlage der 3. Mannschaft zum Auftakt

Die 3. Mannschaft der BSF. Von links: Magd Shelukie, Christian Eberl, Thomas Kremer, Peter Südel, Roman Tövs, Ingo Arnold, Joachim Metzing, Philipp Nichte.

Am 09.09. begann für die dritte Mannschaft die neue Saison in der Bezirksliga. Auf Grund der Stärke der anderen Mannschaften kann auch in dieser Saison das Ziel nur Klassenerhalt lauten.
Am ersten Spieltag waren wir zu Gast bei der 1. Mannschaft der SF Köln-Mülheim, die vergangene Saison noch in der Verbandsliga gespielt hatte und demzufolge als Favorit in den Wettkampf ging. In Bestbesetzung spielend boten wir unseren Gegnern lange Paroli.
An Brett 3 erspielte Philipp mit einem Minusbauern ein schnelles Remis gegen einen starken Gegner. Auch Joachim an Brett 2 erspielte sich ein Remis. Magd an Brett 8 gab in der Eröffnung einen Bauern für aktiveres Spiel. Dies konnte er auch teilweise umsetzen, zu einem Sieg reichte es allerdings nicht ganz, so dass man sich auch auf Remis einigte. Bei der anschliessenden Analyse wurde dann allerdings doch noch ein Gewinnzug gefunden. Schade. An Brett 6 spielte Thomas mit Schwarz in einem soliden Spiel ebenfalls Remis, so dass es zu diesem Zeitpunkt 8:8 nach neuer Wertung oder 2:2 stand. Peter an Brett 5 erspielte sich eine aktive Angriffsstellung auf den Königsflügel, die zeitweise nach einem Sieg aussah, aber auch hier fand sein Gegner die richtigen Gegenzüge, so dass auch diese Parte Remis ging. An Brett 7 spielte Christian mit Weiß gegen die Französische Eröffnung die Abtauschvariante, die ja in vielen Fällen ebenfalls in ein Remis übergeht – und so kam es dann auch. Somit stand es vor den letzten beiden Partien 12:12 (3:3).
Ingo an Brett 4 spielte lange Zeit gut gegen seinen Gegner mit, verlor dann aber in komplizierter Stellung die Dame und damit auch die Partie. Somit hing alles an Roman an Brett 1. In einem remisverdächtigten Endspiel versuchte Roman noch alles, aber zu mehr als einem Remis sollte es dann doch nicht reichen.
Am Ende stand eine knappe 15:17 Niederlage zu Buche. Mülheim ging als Favorit in die Partie und konnte dies in einen Sieg umsetzen, am Ende war die Niederlage aber doch unglücklich, da vielleicht doch ein Mannschafts-Remis möglich gewesen wäre. Weiter geht es am 07.10. mit einer weiteren Auswärtspartie in Niederkassel.