Erfolgreicher Nachwuchs der Bergischen Schachfreunde

v.l.n.r.: Julian, Johannes, Johann, Paolo

Mitte September vertraten Paolo, Julian, Johann und Johannes unseren Verein bei der Schnellschach-Mannschafts-meisterschaft der U10 in Fritzdorf. Sie hatten sich im März mit einem über-raschenden dritten Platz auf Mittelrhein-Ebene für dieses Turnier qualifiziert, dabei einige Rivalen aus dem Kölner Schach-verband übertrumpft und trafen nun auf die zwanzig stärksten Gegner aus ganz Nordrhein-Westfalen. Der Wettkampf wurde als Turnier im Schweizer System mit 9 Runden ausgetragen. Unsere vier jungen Spieler präsentierten sich sehr erfolgreich und erkämpften sich einen guten Mittelfeldplatz. Vor der letzten Runde hatte sogar der vierte Platz gewunken, der die Qualifikation für das Finale des DSB bedeutet hätte. Aber dann bestimmte das Los ausgerechnet die Mannschaft der SF Brackel zum Gegner, den Tabellenführer und am Schluss souveränen Sieger des Turniers, der sich auch gegen unsere Vier durchsetzte. Dennoch insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung der Bergischen SF mit einigen individuellen Siegen über deutlich DWZ-stärkere Gegner und einer persönlichen Ausbeute von 7,5 aus 9, die Johannes an Brett 4 erreichen konnte.

Eine weitere Bewährungsmöglichkeit für unseren jungen Nachwuchs bietet die U12-Mannschaftsmeisterschaft des Kölner Schachverbandes im Schach mit Standardbedenkzeit, die über fünf Runden bis März 2024 ausgetragen wird. In der Besetzung Paolo, Johannes, Julian und Tion traten die Bergischen SF in der ersten Runde zum Auswärtskampf gegen Hürth-Berrenrath an. Alle vier gewannen ihre Partien souverän und legten so die Basis für eine möglichst erfolgreiche Saison.

Weiter geht es in diesem Wettbewerb am 05.11.2023 mit einem Heimspiel gegen die sicherlich starke zweite Mannschaft des Klub Kölner SF. Eine Herausforderung, der sich unsere jungen Spieler mit Optimismus stellen werden.

Guter Start der BSF 1 in der Regionalliga-Saison 23/24

                         

 

Einen guten Start erwischten die Bergischen Schachfreunde in der Regionalliga des SVM. Im ersten Saisonspiel erzielten die BSF gegen Arminia Eilendorf ein leistungsgerechtes 16:16 Mannschafts-Remis. Hans Josef Weiser an Brett 4, Oswald Gutt an Brett 7 und Andreas Müller an Brett 8 holten jeweils einen Sieg, Manfred Harringer und Christian Heckötter gelang ein Remis.

 

Noch besser lief es im zweiten Saisonspiel gegen Turm Euskirchen 1. Hier konnten wir mit 18:14 den ersten Mannschaftssieg einfahren. Neuzugang Dawid Pieper siegte ein seinem ersten Spiel für die BSF am Spitzenbrett. Christian Heckötter und Mannschaftsführer Oswald Gutt konnten ebenfalls Siege erzielen. Stefan Bosbach, Philipp Gelsok, Harm-Wulf Thelen und Andreas Müller steuerten jeweils ein Remis zum Sieg bei.

Nach dem Abstieg aus der NRW-Klasse war eine Prognose für die Saison sehr schwierig. Fast alle Mannschaften haben ähnliche Durchschnittswerte in der Spielstärke DWZ. Einzig der DJK Aufwärts Aachen sticht mit einem sehr hohen DWZ-Schnitt hervor und dürfte damit der Favorit sein, wenn die Stammspieler regelmäßig antreten.

Wir sind auf jeden Fall, mit jetzt 3:1 Punkten im oberen Tabellendrittel zu liegen. Bei einem Sieg im nächsten Spiel gegen Langefeld II können wir uns hoffentlich nach oben orientieren und vielleicht sogar um den Aufstieg mitspielen.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

BSF 2: Unglücklicher Start in die Bezirksliga 2023 – Ein Bericht von Frank Lobbes

Am 17.09.2023 startete die neue Saison in der Bezirksliga. Am 1. Spieltag trafen wir nominell mit SV Grünfeld auf eine gleichwertige Mannschaft, doch waren drei Stammspieler verhindert. Da auch noch die III. und IV. Mannschaft gleichzeitig im Einsatz waren, mußte Mannschaftsführer Christian Eberl die Bretter 6-8 mit einem Stammersatz- und zwei Ersatzspielern besetzen. Trotzdem gingen wir bei dem vielleicht letzten, schönen Sommertag optimistisch in den Wettkampf.

An Brett 5 einigte sich Thomas Kremer, eigener Aussage zufolge, „nach keiner guten Idee in der Eröffnung“ recht schnell auf Remis. Kurz darauf holten an Brett drei Andreas Dreiocker in ausgeglichener Stellung und Joachim Metzing an Brett zwei nach schwieriger Eröffnung ein Unentschieden.

Während am Spitzenbrett Roman Tövs die Eröffnung „verwechselte“ und unter Druck geriet, hatten wir an den Brettern vier durch Frank Lobbes und Brett sechs, an dem Christian Eberl spielte, gute Angriffspositionen aus der Eröffnung herausholen können. Wolfgang Zimmermann, der am siebten Brett einem sehr starken Gegner gegenüber saß, hatte früh einen Läufer für nur einen Bauern verloren, kämpfte aber für die Mannschaft tapfer weiter. Johannes Selbach am achten Brett spielte lange solide. Mit den weißen Figuren hatte er bei kurzer Rochade den g-Bauern auf g4 vorgezogen, was häufig Unannehmlichkeiten mit sich bringt.

Es dauerte etwas bis zum nächsten Resultat. Frank Lobbes hatte mit Weiß seine „alte Liebe“, die Ungarische Variante im Sizilianer, konsequent behandelt, während sein Kontrahent Stefan Plitt positionell keinen Plan fand. Nach 20 Zügen konnte er Materialverlust nicht vermeiden und gab auf.

Leider währte die Führung nicht lange. Johannes‘ Königsstellung erwies sich als zu offen. Sein Gegenüber Mario Pirastu konnte mit einem sehenswerten Mattangriff die Aufgabe erzwingen.

Wolfgang an Brett sieben hielt für die Mannschaft auf verlorenem Posten durch und Christian hielt seinen Angriff am Leben. Aber Roman kämpfte vor allem mit den Folgen der schlecht gelaufenen Eröffnung und mittlerweile gegen einen gesunden Mehrbauern. Schließlich fand Christian nicht die erfolgbringende Fortsetzung seines Angriffs und nach knapp dreieinhalb Stunden wurde das vierte Remis des Tages notiert. Minuten später mußte Wolfgang der materiellen Überlegenheit von Frank Gerdell Tribut zollen – Niederlage.

Zuletzt mußte auch Roman den Durchbruch im Zentrum seines Kontrahenten Langner zulassen und gab nach über vier Stunden Spielzeit auf.

Die Niederlage am Ende eines harten Mannschaftskampfes war zwar nicht das erhoffte Ergebnis. Doch einzelne Partien und die Hoffnung, die nächsten Wettkämpfe mit mehr Stammspielern bestreiten zu können gibt uns Gewissheit, bald schon bessere Resultate einzufahren.

Simultanveranstaltung mit GM Matthias Blübaum im Rahmen des 100-jährigen Vereinsjubiläums der BSF

 

Im Rahmen der Feierlichkeiten des 100-jährigen Jubiläums der BSF ist es dem Verein am 08.09.23 gelungen, eine ganz besondere Veranstaltung zu organisieren:

Eine Simultanveranstaltung an 30 Brettern mit GM Mattias Blübaum.

 

Blübaum ist ein sehr erfolgreicher Internationaler Schachgroßmeister mit einer eindrucksvollen Vita. Als Deutscher Nationalspieler mit einer Elozahl von 2670 Punkten liegt er aktuell auf dem 70. Platz der Weltrangliste und hat er viele Siege und Titel errungen. Sein größter Erfolg ist der Titel des Europameisters im Schach 2022! Weiterhin ist er Deutscher Blitzmeister 2023 und ehemaliges Mitglied der „Prinzengruppe“ des Deutschen Schachbundes.

 

Dank der Unterstützung mehrerer Sponsoren ist es uns gelungen, Matthias Blübaum für die Simultanveranstaltung zu gewinnen.

von links: Detlef Rockenberg, 1. Vorsitzender des Stadtsportverbandes Bergisch Gladbach, Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Josef Willnecker, 2. stellvertretender Bürgermeister von Bergisch Gladbach, Stefan Gutt, Spiel und Spass Daubenbüchel, Jochen Eilers, Referent für Öffentlichkeit BSF, Prof. Dr. Michael Bernecker, MilaTec, Dr. Anke Callegari, Bildungswerk AWO, Oswald Gutt, Vorsitzender BSF, GM Matthias Blübaum, Andreas Oster-Daum, Möbelhaus Patt, Margarete Berghaus, Bensberger Bank

Nach einem Sektempfang und den Festreden des Vereinsvorsitzenden Oswald Gutt, des Landrats Stephan Santelmann und weiteren lokalen Ehrengästen, sowie den obligatorischen Pressefotos u.a. durch unseren „Hausfotografen“ Frank Lobbes, startete die Simultanveranstaltung pünktlich um 13.45 Uhr im Vereinsheim in der AWO.

 

Bei Temperaturen um 30 Grad trat der sympathische Großmeister gegen 30 Mitglieder der BSF gleichzeitig an, zog seine Runde, machte Zug um Zug und zeigte seine ganze Klasse gegen unsere Mitglieder

 

 

Nach über dreistündiger Spielzeit hatte Matthias Blübaum 28 Partien gewonnen und lediglich zwei Remis abgebeben. Die erfolgreichen beiden BSF-Spieler waren Pokalsieger Horst Rosenauer und Roman Töws, die zu Belohnung ein editiertes und handsigniertes Buch von GM Blübaum erhielten.

Die Veranstaltung war trotz der Große Hitze ein großer Erfolg und wird allen Teilnehmern lange im Gedächtnis bleiben.

In den nächsten Tagen werden sicherlich einige Teilnehmer Kurzberichte über Ihre persönlichen Momente und Partien gegen GM Blübaum berichten, es lohnt sich also, regelmäßig auf die Website zu schauen.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Gutt,Oswald – Kühnert,Sven

Eilendorf I – BSF I (1), 03.09.2023
[Kommentar: Oswald Gutt]

Der Mannschaftskampf gegen Arminia Eilendorf war nach dem Abstieg aus der NRW-Klasse für uns die Premiere in der Regionalliga. Das tags zuvor begangene Grillfest stellte durchaus keine „Schwächung“ unseres Teams dar, vielmehr fuhren wir gut gelaunt Richtung Aachen. Meine Vorbereitung bestand darin, meinem Bauchgefühl zu folgen.

1.Sf3 d5 2.e3 Diese Zugfolge hatte ich unlängst bei Deutschlands Nr.1, Vincent Keymer, gesehen 2…c5 Danach stellt sich für Weiß die Frage, welchen Aufbau er zu spielen gedenkt: Damenbauerspiel, Damengambit, Reti, Englisch u.ä. Ich entschied mich zu einer von mir bis dahin noch nicht gespielten Variante. 3.c4 d4 Auch Schwarz kann natürlich zu den von mir erwähnten Aufbauten greifen, doch er nimmt die Herausforderung an. 4.exd4 cxd4 5.d3 Nun haben wir die Benoni-Eröffnung mit vertauschten Farben und einem Mehrtempo für Weiß vor uns, was durchaus einen zweifelhaften Vorzug darstellen kann. Doch im Folgenden wird schnell klar, dass auch mein Kontrahent Neuland betrat. 5…Sc6 6.g3 Diagramm

6…Lg4 [und schon spielt er „nach Gefühl“, angemessen war 6…Sf6 7.Lg2 e5 8.0–0 Ld6 mit einer laut Fritz angenehmeren Position für Schwarz] 7.Lg2 e5 8.0–0 f5? Diagramm

[übereifrig und falsch, nach 8…Sf6 9.Te1 Le7 10.a3 0–0 11.h3 Lxf3 12.Dxf3 ist die Stellung ausgeglichen. Der Textzug dagegen schwächt die schwarze Königsstellung.] 9.Da4 [nicht schlecht, aber 9.Te1 ist der Kardinalzug, den ich auch im weiteren Verlauf hartnäckig außer Acht lasse.] 9…Lxf3?! [9…Dd7 war korrekt, um 10.Sxe5 zu verhindern. Der Textzug ist schier unglaublich, gibt er Weiß ohne Not die Herrschaft über die weißen Felder.] 10.Lxf3 Dc7?! 11.b4 [11.Te1 wäre, wie gesagt, der beste Zug] 11…Kf7?! [11…e4 12.Lf4 Dd7 13.b5 exf3 14.bxc6 Dxc6 15.Dxc6+ bxc6 16.Sd2+–] 12.c5 g6 13.Db3+ Kg7 14.Sa3 a6? [14…a5 15.b5 Sb4] 15.Sc4 Sf6 16.Lg5 Le7 17.Tae1 [17.Lxc6 bxc6 18.Tae1] 17…h6 18.Lxf6+ [18.Lxc6 hxg5 19.Sxe5 Lxc5 20.Ld7 Taf8 21.Lxf5 gxf5 22.bxc5+–] 18…Lxf6 19.Sd6 Diagramm

Weiß steht natürlich gut, doch sein Vorteil ist nicht mehr so groß wie vor einigen Zügen, die in den Anmerkungen erwähnt sind. Doch in diesem Moment begeht Schwarz einen kapitalen Bock, der die Partie flott beendet. 19…b6?? 20.Lxc6 Ta7 [20…Dxc6 21.Df7#] 21.Se8+ Txe8 22.Lxe8 b5 23.c6 und Schwarz resignierte, ein Turm weniger ist dann doch zu viel. 1–0

Oswald Gutt
Bergisch Gladbach, 4. September 2023

Die BSF spielen im ersten Saisonspiel in der Regionalliga gegen Arminia Eilendorf Remis- Ein Bericht von Mannschaftsführer Oswald Gutt

Am 3. September eröffnete unsere erste Mannschaft mit ihrem Auswärtsspiel bei Arminia Eilendorf die Saison 2023/24, und dies erstmals in der Regionalliga auf Mittelrhein-Ebene.

Tags zuvor hatte unser Verein mit einem schönen Grillfest im Vereinsheim sein 100jährigen Bestehen gefeiert, und unsere komplette Mannschaft hatte daran teilgenommen. Die gute Laune vom Vortag hielt auch am Sonntagmorgen weiter an, und so ging es im von Stefan Bosbach chauffierten „Mannschaftsbus“ Richtung Aachen.

Philipp Gelsok hatte sich bereit erklärt, in den Auswärtsspielen als Wettkampfleiter zu fungieren, und er meisterte dies bei seiner Premiere souverän, dazu erwiesen sich unsere Gegner als ausgesprochen freundliche Gastgeber.

Nach ungefähr einer Stunde Spielzeit gab es zwei Partien, die Ergebnis-Prognosen gestatteten: Ich selbst hatte mit einer Benoni-Eröffnung im Anzug rasch klaren Vorteil erzielt, während Harm-Wulf Thelen in seiner geliebten Französischen Partie eine Unachtsamkeit unterlief, von der er sich nicht mehr erholen konnte. Und so kam es dann auch, dass ich als erster gewann und fast zeitgleich Harm-Wulf leider verlor, Spielstand somit 1:1. Ich gebe gerne zu, dass mir dieser Sieg eine besondere Freude bereitete, da ich die Eröffnung in der Form zum ersten Mal spielte.

 

Während wir noch in einem Nebenraum unsere Partien analysierten, forcierten sich die Ereignisse an drei weiteren Brettern. Andreas Müller hatte am achten Brett zu seinem bewährten Klassischen Sizilianer gegriffen. Nach einigen kleineren Scharmützeln ergab sich ein ausgeglichenes Turmendspiel, in welchem Andreas´ Gegner über eine Bauernmehrheit am Damenflügel, er selbst dagegen über eine am Königsflügel verfügte. Während jeder mit einem schnellen Remis rechnete, verfiel der Eilendorfer jedoch auf einen unglücklichen Turmtausch, wonach das Bauernendspiel für Andreas gewonnen war, Spielstand 2:1 für BSF.

Doch die Freude währte nicht lange. Stefan an Brett 1 hatte ambitioniert begonnen, doch dann seine Karten überreizt, und landete in einem verlorenen Endspiel, während Philipp an Brett 2 in initiativreicher Stellung vom rechten Weg abkam, eine Figur einbüßte und bald die Waffen strecken musste, neuer Spielstand 3:2 für Eilendorf.

So spielte also noch die „Mitte“, Manfred Harringer an 3, Hans-Josef (Juppi) Weiser an 4 und Christian Heckötter (Hecki) an 5.

Manfred packte gegen den „Franzosen“ seines Gegners wie gewohnt „Tarrasch“ aus (3.Sd2) und erhielt eine ordentliche Stellung mit Initiative. Doch der Kontrahent verteidigte sich zäh, so dass Manfred nach einigen weiteren Bemühungen in das Remis einwilligte, also 3,5: 2,5 für Eilendorf.

Und nun war die Zeit reif für die dramatischste Partie des Tages: Juppi musste sich in seinem Najdorf-Sizilianer den Angriffsbemühungen seines Gegners erwehren. Dieser griff zur berüchtigten „Fischer-Variante“ 6.Lc4, mit der der verstorbene Ex-Weltmeister viele Erfolge erzielt hatte. Doch Juppi war auf der Hut, achtete auf die Gefahren, wobei er selbst ein gutes Gegenspiel aufzog. Aber jetzt erschien Juppis größter Feind auf der Bühne: seine Zeitnot! Doch in einem dramatischen Finish meisterte er diese Hürde, wehrte die Drohungen erfolgreich ab und siegte im Gegenangriff, eine großartige Leistung. In der Analyse offenbarte sein Gegner, was er in der Eröffnung geplant hatte, nämlich ein von dem ukrainischen Großmeister Ivantschuk vor 15 Jahren kreiertes Damenopfer (für – erstmal -einen Bauern)! Es kam zwar nicht dazu, zeigt aber, worauf man heutzutage als Turnierspieler gefasst sein muss! Neuer Spielstand 3,5:3,5!

Jetzt war es an Hecki, am fünften Brett vielleicht noch das Happy End zu schaffen. Seine Partie war von Anfang an recht zäh verlaufen und war in ein Endspiel mit zwei Läufern gegen zwei Springer gemündet. Doch der Eilendorfer verschanzte sich mit seiner Kavallerie und gestattete kein Durchkommen, so dass nach einigen vergeblichen Gewinnmanövern remis vereinbart wurde, Endstand 4:4, ein ordentliches Ergebnis gegen eine gute Mannschaft aus Eilendorf.

Oswald Gutt

Mannschaftsführer BSF 1

Bergisch Gladbach, 4. September 2023

Sieger der Jugendvereinsmeisterschaft 2023 geehrt

Am ersten Trainingstag nach den Sommerferien hatte Jugendleiter Hans-Josef Weiser zur Siegerehrung eingeladen. Da die Jugendvereinsmeisterschaft in zwei Altersklassen U20 und U14 stattfand, konnte er mit Aaron Müller (U20) und Paolo Becciu (U14) gleich zwei Sieger ehren und zwei Pokale samt Urkunde überreichen. Mit Urkunden bedacht wurden auch Jan Bernecker und Niels Eberl als Zweiter und Dritter in der Klasse U20 sowie Johann Künstner und Julian Chen für den gemeinsamen zweiten Platz der U14.

In der gerade beginnenden Saison warten neue Herausforderungen auf alle jugendlichen Bergischen Schachfreunde. Die Älteren sind in der dritten und der fünften Mannschaft fest eingeplant, die Jüngeren sollen sich in zwei U12-Mannschaften bewähren. Hans-Josef Weiser und sein Trainerteam sind optimistisch, das ihnen dies gelingen wird.

Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der BSF

 

Unser Schachverein, die Bergischen Schachfreunde 1923 e.V., begeht in diesem Jahr sein 100jähriges Vereinsjubiläum!

Diesen Anlass wollen wir mit mehreren Feierlichkeiten angemessen begehen!

 

  1. Sommer/Grillfest am 02.09.2023, ab 13:30 Uhr an unserem Spiellokal

 

Alle Mitglieder, Partnerinnen und Partner sind an diesem Tag zu einem geselligen Nachmittag mit leckeren Grillspezialitäten und kühlen Getränken eingeladen.

 

 

Das Fest mit freier Verköstigung findet vor dem Haupteingang unseres Spiellokals statt. Drinnen wird es für Unermüdliche sicher die Gelegenheit zum Kräftemessen im Blitzschach geben, auch der gemeinsame Austausch über schachliche und andere Themen dürfte nicht zu kurz kommen.

 

   2. Simultanturnier am 09.09.2023, 13:00 Uhr, mit dem Schach-Europameister
von 2022, Matthias Blübaum im BSF-Spiellokal

 

An diesem Tag ist der deutsche Spitzen-Großmeister und Europameister des letzten Jahres, Matthias Blübaum, zu Gast bei den Bergischen Schachfreunden. Er wird im an 30 Brettern gegen unsere Mitglieder eine Simultanveranstaltung geben.

 

Unabhängig von der Teilnahme am Simultanturnier sind Schachfreunde und Zuschauer natürlich herzlich Willkommen. Nach den Grußworten aus Politik und Sportverwaltung ab 13.00 Uhr wird das Turnier starten. Die hiesige Presse wird der Veranstaltung beiwohnen und zur entsprechenden Außenwirkung beitragen.

Wir hoffen, GM Blübaum zu fordern und ihm viele spannende und gute Partien zu bieten.

Alle Details über die beiden Events finden die Mitglieder im E-Mail des Vereinsvorsitzenden Oswald Gutt

Referent für Öffentlichkeitsarbeit

Jochen Eilers

Neues Notebook für die Bergischen Schachfreunde

Im Rahmen des Projekts „Digitalisierung gemeinnütziger Sportorganisationen in NRW“ erhalten Sportvereine in Nordrhein-Westfalen Zuschüsse für die Anschaffung neuer Geräte zum Ausbau der digitalen Infrastruktur. Finanziert wird dieses Projekt aus Mitteln des Programms „REACT-EU / Digitale Transformation“ der Europäischen Union, welches als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie aufgesetzt wurde.

Die Bergische Schachfreunde konnten so ein neues Notebook für die digitale Verwaltung des Vereins anschaffen. Für die Finanzierung bedanken wir uns herzlich beim Land Nordrhein-Westfalen und bei der Europäischen Union.

100 Jahre BSF – 30 Jahre im Verein. Eine kombinatorische Zeitreise mit Frank Lobbes

 

Es ist ein denkwürdiges Gefühl, zum hundertsten Geburtstag unserer Bergischen Schachfreunde mein 30-jähriges Vereinsjubiläum zu feiern. Aufzuzählen, was ich dem Verein zu verdanken habe ist Legion. Zu dem gemeinsamen Leben gehören die kleinen Erfolge am Brett, wie gelungene Kombinationen, sechsstündige Schlachten, dramatische Fehler, Auf- und Abstiege mit den Mannschaften, also die ganze sportliche Palette. Aber auch die traurigen Momente, wie der Verlust wertvoller Menschen wie Münir Aksabun, Georg Paul, Hugo Stock, Manfred Bosbach und viele andere Freunde im Verein.

Manchmal ist Schach eine Nebensache, doch am Brett zählt die Vorbereitung, die Konzentration und gelegentlich ein glücklicher Moment. Da ist in 30 Jahren einiges zusammen gekommen. Die  Fernschachpartien früherer Jahre eingerechnet sind es nun ungefähr 1000 gewertete Partien, aus denen heraus ich Euch ein paar mal mehr, mal weniger knifflige Aufgaben stellen möchte.

Bevor Ihr weiterlest: Ganz großes Dankeschön an alle im Verein, mit Euch sind 30 Jahre einfach viel zu kurz!

Vor (fast) 30 Jahren

Hecht – F. Lobbes, Mannschaftskampf 24.04.1994

 

Weiß holt sich mit 23. Lc4: den Bauern zurück, verliert dadurch aber Haus und Hof. Ihr zeigt mir, warum!

Es folgte 23.- cd5:! 24.Sd5:?? (nach 24.Lb3 de4: 25.De3 sind es „nur“ zwei Minusbauern) 24.- Da1:+ und wenig später 0-1

 

Im gleichen Jahr spielte ich zum zweiten Male bei den Porz Open. Mein Kontrahent hatte um die 250 DWZ-Punkte mehr als ich – hier ein Ansporn für alle, die Favoriten ärgern wollen:

  1. Lobbes – S. Paschmann, Porz Open, 31.07.1994

Mit 18.- La6 und der Idee 19. La6: Sa6:, kein weißes Spiel auf der c-Linie zulassen und bald mit g6-g5 angreifen, hatte mein Gegenüber einen guten Plan.

Welchen guten Zug hatte ich?


Na klar: 19. Tc7!! Danach ging es zügig: 19.- De8 (19.- Dc7: 20. Se6:+ Familienschach, rechnerisch vielleicht das Beste, aber das spielt doch keiner) 20. Se6:+ Kf7 21. Sf8: Ld3: 22. Lb4 (wer den Zug gesehen hat: 10 Punkte extra!) 22.- Sc6 23. Le7: Se7: 24. Sg6:! (typisch Lobbes, kriegt den Hals nicht voll) 24.- Kg6: 25. Dd3: und 1-0

 

Vor 28 Jahren – der erste Hammer

Jung und wild und einige Kölsch (so viel Ehrlichkeit muss sein!), so war die Partie, die mir zum ersten Mal den Preis für die beste Partie bei der Stadtmeisterschaft von Bergisch Gladbach eingebracht hat. Nochmal „Danke“ an Oswald Gutt, der mir verriet: Mein Gegenüber spielt positionell und indische Systeme. Also spielte ich Holländisch mit kombinatorisch offenem Visier:

Helmut Effertz – Frank Lobbes, 17 Offene Stadtmeisterschaft, 15.09.1995

Mit 27. Th2-h3 hat mein starker Kontrahent (fast 2000 DWZ) guten Vorteil. Aber mit einem Blitz aus heiterem Himmel kommt Weiß komplett aus dem Konzept. Wer das Buch „Schach für Tiger“ gelesen hat, kommt auf die Lösung!

27.- Ld2! Das Ausrufezeichen steht dafür, dass eingefleischte Positionsspieler hier den Faden völlig verlieren können. Genau das ist passiert: 28. Lg6:? Kg6: 29. Th5:? Le1: 30. Th6+ Kg5 31. T6h5+ Kf4 (Wandertag) 32. g5 Tg7 33. g6?? Tg6:+ 34. Kf1 Lf2: (Kommentar Oswald Gutt: „Er hat’s ja“) 35. Kf2: Ke4+ 36. Ke1 Kd4: 37. T1h4+ Kc5 38. Th7 Lc8 39. b4+ Kb6 40. a4 a5 41. c5+ Ka6 0-1

 

Vor 25 Jahren

Lieber Hugo Stock, von Dir habe ich ganz viel Zurückhaltung und Freundlichkeit gelernt. Du hast Dich viel zu früh in den Schachhimmel verabschiedet. Da tut es mir ein wenig Leid, dass Du Leidtragender dieser Kombination warst.

 

  1. Lobbes – H. Stock, Vereinsmeisterschaft B-Klasse, 16.01.1998

Hugo spielte 15.- h6? und bekam den großen Dosenöffner präsentiert. Mit welchem Zug?

 

  1. Se4:! macht das Läuferpaar zum entscheidenden Faktor. 16.- fe4: (?, aber: 16.- Sb4 17.Lb1 ist auch hoffnungslos) 17. Dg4+ Kf7 18. De6#

 

Vor 21 Jahren

Mein guter Oswald, Du darfst nicht fehlen! Und es ist eine Ehre, Dich mit einer Partie einzubringen, die Du dann doch gewonnen hast:

Oswald spielte 9. – b7-b5. Wie habe ich seinen Blutdruck gesteigert?

 

Mit 10. Lb5:! Und nach 10.- cb5: 11. Sb5: Da4 12. Sc7+  Kf8 13. Sa8: Da6 14. Da5 f6 hätte ich mit 15. Sc7 den Punkt einfahren können. Leider spielte ich 15. Dd8+ und nach 15.- Kf7 16. Sc7? Sh6 17. d5 Dc2:  gab ich vernünftigerweise auf.

 

Vor 15 Jahren

Mannschaftsstichkampf. Das Wort klingt nach Problemen. Meines war, dass mein Navigationsgerät zu doof war, den richtigen Weg zu finden. Ich war fast eine Stunde zu spät. Andreas Dreiocker hatte das Problem, einen schlechten Tag erwischt zu haben. Sein Kommentar nach dem gewonnen Stichkampf: „Das einzig Gute war, dass ich im richtigen Moment draußen war und Frank den Weg ins Spiellokal zeigen konnte“.

Warum, zeigt sich nach Sf4

Lobbes – Jopek, KSV Stichkampf Brühl, 18.05.2008

46- h4+! Kg4 47. b5 Kf3 48. Tc3+ Ke4 49. Tb4+ 1-0 und Aufstieg!

 

 

 

Vor 10 Jahren

Für die Mannschaft zu punkten ist immer schöner als für mich alleine, finde ich. Und wenn das mit einem klassischen Motiv gelingt… diesmal ist es nicht ganz so schwer:

  1. Lobbes – H.-G. Ries, Mannschaftskampf in Bergisch Gladbach, 17.02.2013

Wie wird nach 31. – Dd8-c7 wird aus einem Vorteil ein Punkt?

 

 

32. e5!(Abzugsangriff) 32. – Se7 33. ed6: Sd6: 34. Td6: Lb7 35. Te6: und nach wenigen Zügen 1-0.

 

 

 

Vor nicht ganz zehn Jahren

Ich hatte schlecht gespielt, die Mannschaft ging unter, und plötzlich konnte ich nach dem Fehler 40. Tf4-f3 mit meiner Dame den Springer d4 schlagen. Dann ist es wahrscheinlich Remis. Das hatten auch alle gesehen, die um das Brett standen. Warum hatte ich als Einziger nicht daran gedacht?

 

Ich hatte nur 40. – Da1! im Sinn, was zwingend gewinnt: 41. Tf5 Dg1+ 42. Kf3 De3+ 43. Kg4 De4:+ 44. Tf4 Th4+ 45. Dh4: Df4:+ und 0-1, einen Zug vor dem Matt.

 

 

 

Vor 5 Jahren

…habe ich nur eine Partie im Dezember 2018 gespielt. Nach dem Tod meines Vaters war ich ein Jahr lang innerlich nicht in der Lage, mich ans Schachbrett zu setzen.

Vor 4 Jahren

Das kleine kombinatorische Comeback: Wieso ist 27. – f7-f5 der letzte Zug von Schwarz?

 

  1. Lobbes – I. Rücker, Mannschaftskampf in Bergisch Gladbach, 10.03.2019

Stellung vor f7-f5:

 

Weil nach 27.- f5 28. Dd8+ (Kreuzfesselung) das Weiterspielen Schwarz keinen Spaß machte.

 

 

 

 

Neulich…

Lieber Stephan Roder, Danke für das Durchhalten bis halb eins morgens! Der Job als Turnierleiter kann nicht besser besetzt sein. Und so warst Du der einzige Kiebitz bei folgendem Endspiel.

Mit welchem Zug kommt Weiß nach einer hin und her schwankenden Partie mit einem halben Punkt nach Hause?

  1. Türkkan – F. Lobbes, BSF-Vereinsmeisterschaft (Meisterklasse), 24.03.2023

 

Nur mit 78. Te2:! Danach kann ich den weißen Bauern nur gegen meinen Turm tauschen und das Brett ist leer. Nuh hatte das gesehen, spielte aber 78. g5?? Nach 78. – Te3! ist die nächtliche Schlacht entschieden. Es folgte 79. Td6+ Kc2 80. Tc6+ Kd3 81. Tc1 Tf3+ 82. Ke6 Tf1 83 Tf1: ef1:D 84. g6 Df8 0-1.

 

 

Es ist nach 30 Jahren lange nicht vorbei. Vielleicht gelingt bald wieder eine „petit combination“.